Hallo,
ich verfolge dieses Forum schon länger und habe nach langem Überlegen entschieden, mich zu registrieren, um über meine aktuelle Situation sprechen zu können.
Ich habe eine lange Krankheitsgeschichte hinter mir, und nachdem ich etwa Anfang 2020 wieder in eine schwere depressive Episode gerutscht bin, hat sich die depressive Stimmung so manifestiert, dass ich mich etwa alle zwei Monate wegen akuter Suizidalität einweisen lassen musste.
Diese „Einbrüche“ kamen oft sehr plötzlich und waren nie an irgendwelche potenziellen Auslöser gekoppelt, so dass ich mich oft unverstanden gefühlt habe und davor fürchtete, man würde mir in der Klinik nicht glauben, wenn ich keinen Auslöser nennen konnte.
Wegen einer genetischen Disposition hat mein Psychiater dann die Vermutung aufgestellt, dass es sich bei mir vielleicht um eine bipolare Erkrankung handeln könnte.
Im Nachhinein lassen sich auch einige Phasen in den letzten Jahren erkennen, in denen ich wahrscheinlich gemischte Episoden hatte (zu den depressiven Symptomen kam eine Art „Grübelzwang“ hinzu, und ich hatte immer wieder starke Anspannungszustände mit einem Gefühl von Ruhelosigkeit).
Da meine Medikamente (zuerst für ca. 6 Monate Fluoxetin, dann Wechsel zu Sertralin) keine bis nur sehr geringe Wirkungen gezeigt haben, legte mir mein Psychiater nahe, Lithium zu nehmen. Ich habe dann noch etwa ein halbes Jahr gebraucht, bis ich mich dafür entscheiden konnte, und nehme es jetzt seit dem letzten Klinikaufenthalt, der ca. 5 Wochen her ist.
Mein Blutwert liegt aktuell bei 0,43 mml/l bei einer Dosis von 450 mg Quilonum retard um 20 Uhr abends täglich.
Bisher bemerke ich keine Veränderung der Symptome, aber auch keine Nebenwirkungen.
Ich mache mir nun Sorgen, dass ich auch ein Non-Responder bei Lithium sein könnte, weil mir Quilonum als „das“ Medikament angepriesen wurde.
Hat jemand langfristig Erfahrungen mit Lithium gemacht? Hätten bei mir bereits Verbesserungen eintreten müssen?
Air