Hallo Turicum,
Da hast Du eine ganze Menge zu stemmen. Den Verlust eine geliebten Menschen zu verarbeiten, einen Vater dem man es nicht recht machen kann (kenne ich total) und wenn man seine Grenzen zieht bekommtan Unverständnis (kenne ich ebenfalls sehr gut) und dazu noch eine "Kopfkrankheit" die einen abwechselnd stark macht oder zusammen brechen lässt.
Hut Ab vor dieser Herausforderung. Ich kann Dir nur soviel sagen. Du bist einzigartig und wie Du bist großartig. Ob Du einen Fehler gemacht hast, wirst Du selber herausfinden. Wenn Nein, alles gut, wenn ja, dann musst Du schauen, wie es wieder anders funktioniert. Vielleicht kannst Du in einem bewussten klaren Moment Dir aufschreiben, was Du möchtest und brauchst. Und dann guckst Du nach der Lösung. Vielleicht hast Du Freunde, die Dich unterstützen können.
Ich kann Dich gut verstehen, wie überfordert Du Dich zwischendurch fühlst.
Ich glaube, Du wirst einen Weg finden. Ich habe damals 2 Jahre keinen Kontakt zu meinem Vater gehabt, obwohl wir im selben Haus lebten (also ich im Anbau). War nur freundlich und höflich und ansonsten existierte er nicht. Es war traurig, aber ich wußte, dass ich die Dinge auch nicht mehr klären konnte. Er wurde Dement und hielt sich an alten Streits fest. Ich habe meinen Frieden damit gemacht und mich über gute alte Erinnerungen gefreut. Als er verstarb, fehlte er mir nicht, denn ich hatte ihn ja schon verloren, aber traurig war ich dennoch. Ich hätte gerne vieles geklärt. Das positive war, dass er mir den Hof schon vorher überschrieben hatte.
Ich wünsche Dir, dass Du das alles hinbekommst. Ich schick Dir eine Sonnenblume.
Viele Grüße Thellwell

Fazit:
Wenn ich eines im Leben gelernt habe,
dann dass ich über das Leben und Tun anderer nicht urteilen kann, solange ich nicht das Gleiche erlebt habe. Es gibt nicht nur Richtig oder falsch - die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Für jeden Einzelnen.

Ehefrau eines Bipolaren, 3 Kinder, selbstständig