Vorsorge treffen für Angehörige und Bipolare

02. 10. 2022 15:33
Hi,
Kaum ist es etwas entspannter, fällt mir auf, dass ich in alte Muster verfalle....
Ich bin Ehefrau eines Angehörigen. 2011 geheiratet in einer depressiven Phase, mit ausschlägen im die Hypomanie. Depression war klar, er hatte Frühjahr 2010 seine Freundin verloren (sie verstarb plötzlich) und mich dann August kennen gelernt. So weit so gut. Ich tat ihm gut, er rettete mein Hof und damit mein Leben. 2011 Heirat, 2013 eine Tochter, 2015 ein Sohn, Frühjahr 2016 Zusammenbruch, erst redete er sehr schnell, dann wurde er immer langsamer, bis er fast weggetreten war. Psychiatrie wegen Eigengefährdung und nach 2! Tagen in der Hypomanie und so manipulativ nach außen, dass alle glaubten trotz der Diagnose bipolar dass er wieder nach Hause könne. 2 Monate Hypomanie, fast seine Firma ruiniert, dann schwere Depressionen und damit die Einsicht, dass er Medis nehmen sollte. Aber Therapie brauche er nicht. Ich konnte nicht mit ihm reden. 2018 noch ein Sohn. 2020 setzte er die Medis ab, er wäre ja gesund. Frühjahr 2022 dann die nächste Manie, viel schlimmer als 2016 und die Firma insolvent und evtl. verlieren wir auch das Zuhaus, weil wir viel miteinander laufen haben (aber zum Glück verschiedene Konten) ich habe viel zu Spät gemerkt, dass er mir was seine Firma angeht nicht die Wahrheit erzählt, es vielleicht in seiner Krankheit auch nicht besser weiß. Rückblickend ist er seit Frühjahr 2021 in der Hypomanie.
Nun kamen die Depressionen, damit die Einsicht. Zumindest am Anfang. Er nimmt jetzt Medis, ihm geht's besser und schon kommt:
Ich brauche keine Therapie, ich bin nicht der Redemensch, meine Firma ging kaputt wegen der Weltwirtschaft usw.
Also sich mit der Krankheit auseinander setzen - Fehlanzeige.
Ich glaube aber das braucht es, damit wir wenigstens eine Chance auf "Ruhe" haben oder die nächste Episode besser überstehen.
Jetzt meine Frage an ANGEHÖRIGE:
Wie habt ihr es mit Eurem Partner geschafft, wie ging es Euch damit, wie habt ihr Vorsorge getroffen für keine Ahnung was?
Meine Frage an die BIPOLAREN:
Wie ging es Euch? Wann oder Wie habt ihr verstanden, dass ihr eine Krankheit habt, die Euch zu Dingen treibt, wo ihr hinterher selbst den Kopf schüttelt. Was hat Euch geholfen von euren Angehörigen? Hartnäckigkeit, Verständnis, Durchhalten?

Ich habe zu Anfang der jetzigen Manie mich geärgert, dass ich keine Vorsorge in einigen Sachen getroffen hatte, habe jetzt aber das Gefühl, dass ich schon wieder abwarte. Oder bin ich zu ungeduldig? Reden über tiefergehende Sachen ist kaum möglich.

Viele Grüße Thellwell

Fazit:
Wenn ich eines im Leben gelernt habe,
dann dass ich über das Leben und Tun anderer nicht urteilen kann, solange ich nicht das Gleiche erlebt habe. Es gibt nicht nur Richtig oder falsch - die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Für jeden Einzelnen.

Ehefrau eines Bipolaren, 3 Kinder, selbstständig
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vorsorge treffen für Angehörige und Bipolare

Thellwell 1253 02. 10. 2022 15:33

Re: Vorsorge treffen für Angehörige und Bipolare

kinswoman 333 03. 10. 2022 09:51

Re: Vorsorge treffen für Angehörige und Bipolare

kinswoman 250 07. 10. 2022 18:39

Re: Vorsorge treffen für Angehörige und Bipolare

Thellwell 488 08. 10. 2022 17:30

Re: Vorsorge treffen für Angehörige und Bipolare

Balu76 249 07. 10. 2022 19:09



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