Re: Frage

12. 09. 2022 11:08
Hier sind die 3 bsp. von denen ich gesprochen habe.

Das erste Beispiel war irgendwann innerhalb der letzten 12 Monate

Quote

1: Ich weiß gar nicht wie ich auf die Idee
> gekommen bin, vllt durch Musik oder einen
> Videoclip, ich weiß es nicht. Jedenfalls kam ich
> ungefähr vor einem halben Jahr, von heute auf
> morgen auf die glorreiche Idee:
> "Jap. Motorrad fahren. Das wärs. Ein Chopper, das
> wäre super"
> Diese Idee hat mich sofort in den Bann gezogen.
> Für mich gab es dann eigentlich kein anderes
> Thema mehr. Ich habe mich von früh bis spät
> damit beschäftigt. Ich habe mir Videos zum Thema
> Motorrad reingezogen, eins nach dem Anderem. Ich
> habe auf Internetseiten recherchiert, was da für
> Kosten auf mich zukommen würden. Mir war zwar
> bewusst, dass ich finanziell dazu momentan nicht
> in der Lage bin und wahrscheinlich auch nicht in
> naher Zukunft, da ich aktuell ja nicht mal ne
> eigene Wohnung habe. Aktuell wohne ich bei einer
> Freundin auf der Couch zur Untermiete und kann mir
> momentan einen Umzug nicht mal leisten - trotz
> Arbeit. Aber das war mir egal. Ich wollte Motorrad
> fahren. So schnell wie es möglich ist.
> Ich war zwar so realistisch zu wissen, dass ich
> erst den Umzug organisieren muss, aber danach wird
> sich sofort darum gekümmert. Koste es was es
> wolle.
> Ich habe dann auch einen Bekannten angeschrieben,
> der im örtlichen MC Member ist und habe mich von
> ihm beraten lassen. "Was empfiehlst du für
> Einsteiger?" "Auf was muss ich beim Kauf achten?"
> oder "Könntest du mich in ein paar Monaten beim
> Kauf auch unterstützen mit deinem Fachwissen?"
> Für mich war auch klar, dass ich dann ebenfalls
> dem MC beitreten werden und hab mir schon
> vorgestellt wie ich mich fühlen werde wenn ich
> die Kutte mit den Patches bekomme.
> Ich habe auch irgendeinen Biker auf der Straße
> angesprochen, als ich an ihm vorbei lief während
> er grad die Maschine startete und habe mit ihm
> übers Bike gefahren schwadroniert.
> Ich bin auch zur Fahrschule und wollte mich zwecks
> Führerschein erkundigen. Zum Glück war die
> geschlossen als ich hin bin, ich wollte mich zwar nicht anmelden, aber Broschüren und bisschen Talk mit nem Fahrlehrer.
> Ich weiß nicht, ich war so fixiert auf diese
> Sache. Ich kann dir nicht sagen wie lange...aber
> ich denke zwischen 2 Wochen und nem Monat. Als ich
> diese ...ich nenns mal Phase... überwunden hatte,
> dachte ich mir "Mh ja. Wär schon nett son
> Motorrad...muss jetzt aber auch nicht unbedingt
> sein." - und an dem Punkt bin ich nach wie vor.
> Die Idee gefällt mir immer noch, glaube aber dass
> das gar nichts für mich wäre, vor allem da ich
> auch gar nicht der Typ bin, der sich in so
> strengen hierarchischen Gruppierungen wohl fühlen
> würde. Die Obsession ist weg - aber halt auch von
> heut auf morgen.

Das Zweite stammt von 2011/12, direkt im Anschluss zu meiner ersten Depression.

Quote

2. Während meiner ersten Depression ( Auslöser
> war eine schwere Trennung ) war ich eines Abends
> auf Facebook unterwegs und habe einen Post eines
> alten Schulfreundes gesehen, der an einem
> Rap-Turnier teilnahm. Er hat quasi seinen Part
> veröffentlicht. Ich hatte absolut keinen Bezug zu
> dieser Musik und hat mich eigentlich bis dato
> nicht interessiert. Aber ich war halt neugierig,
> immerhin kannte ich den Typen und man will ja
> sehen was die Leute aus der Schulzeit heute so
> machen, also hab ich mir das angeschaut und fands
> "nett". Da es ein Turnier war hatte ich auch
> geschaut, was die anderen Teilnehmer des Turnieres
> denn so fabriziert hatten. Und dann gings -
> ebenfalls von heute auf morgen - los. Ich habe mir
> ALLES angeschaut, von jedem der halbwegs Talent
> hatte. Tage, Wochen, tatsächlich sogar 2-3
> Monate. Es gab nichts anderes für mich als dieses
> Turnier. Ich hatte mir meine Lieblinge rausgepickt
> und habe schon sehnsüchtig auf die nächste Runde
> gewartet. Saß teilweise am Rechner und habe alle
> paar Minuten auf Aktualisieren geklickt, wenn sich
> das Ende der Einreich-Deadline genähert hat um Ja
> nichts zu verpassen. War auch dann in Foren
> unterwegs und konnte irgendwann auch wirklich
> Mitreden.
> Das ging dann soweit, dass ich im Folgejahr selbst
> teilnehmen wollte. Hatte mir auch schon Konzepte
> überlegt wie ich am besten einen Videoclip drehen
> kann oder wie ich mich gebe etc.
> Ich habe auch schon Freunde und Bekannte mit
> einbeziehen wollen - den so ein Video dreht sich
> nicht von alleine. Mir war das in dem Moment so
> todernst. Ich wollte das. Habe Kontakte in Foren
> geknüpft und mich dann über Stunden darüber
> unterhalten. Mehrere Wochen. Habe mit anderen
> Amateuren kleine Battles über Textnachrichten
> geführt. Das ging dann eine Zeit so weiter.
> Irgendwann hat aber das Turnier aber geendet und
> bei mir hat es sich wieder normalisiert. Ich mag
> das ( ähnlich wie beim Motorrad ) zwar immernoch,
> aber auch hier...die Obession ist weg.
> Gelegentlich hör ich mir noch die alten Tracks
> an, aber das wars dann auch.
> Hab mich zwar bisschen blamiert mit der
> Rap-Geschichte, aber immerhin hatte es mich aus
> der Depression geholt - nach über einem Jahr.

Das Dritte, wobei ich mir hier nicht sicher bin ob es nicht einfach nur eine Verzweiflungstat gewesen wäre.
Das war während den rasanten Stimmungsschwankungen Ende Juli.

Quote

3. Das Aktuellste:
> Ich befinde mich momentan in einer wirklich
> schwierigen Lebenssituation, Corona hat da viel
> dazu beigetragen. Jedenfalls das war jetzt erst
> Juli diesen Jahres, im Höhepunkt meiner aktuellen
> Depression ( aktuell bin ich halbwegs stabil
> wieder )
> Ich war verzweifelt und hab keinen Ausweg aus
> meiner Lebenssituation gesehen.
> Ich wusste nur, so geht es nicht mehr weiter.
> Irgendwas muss ich tun. Und dann habe ich mir in
> den Kopf gesetzt, ich schmeiße jetzt einfach
> alles hin. So wirklich alles. Mein Plan war es,
> meinen Mietvertrag samt Arbeitsstelle zu
> kündigen, mir einen Schlafsack zu besorgen und
> dann mit dem 9 Euroticket quer durch Deutschland
> zu reisen, sämtliche Leute zu besuchen die ich
> kenne und lange nicht mehr gesehen habe. Bei denen
> dann jeweils ein paar Tage zu bleiben und dann
> wird weiter gezogen. Ich hatte mich entschieden:
> "Ich werde jetzt freiwillig Obdachlos, Hauptsache
> ich bin hier weg. Und da wo es mir am besten
> gefällt, da bleibe ich dann" - ich habe es als
> mein letztes großes Abenteuer angesehen,
> Konsequenzen waren mir egal ( Und ja, ich war mir
> zu dem Zeitpunkt schon bewusst, was das für
> Folgen gehabt hätte ) und ich hätte das auch
> durchgezogen. Ich war so überzeugt davon. Der
> Grund warum ich das letzten Endes nicht gemacht
> hatte war, ich war 4 Tage bevor ich das
> "Abenteuer" starten wollte noch einmal zu Besuch
> bei meiner Mutter.
> Irgendwie hatte ich, aufgrund meiner
> Lebensituation angefangen zu weinen und so hatte
> ich ihr und ihrem Mann erzählt wie es mir geht
> und wie es finanziell bei mir steht.
> Sie gaben mir 1000 Euro, damit mein Konto
> wenigstens wieder auf 0 ist. 1000 Euro einfach so.
>
> Das war der Grund warum ich es nicht getan hatte,
> weil ich dieses Geschenk nicht ungenutzt lassen
> wollte.
> Meine Mutter hat aus gesundheitlichen Gründen
> erst 2 Monate zu vor ihre Arbeitsstelle verloren.
> Und daher wusste ich, dass das für sie auch eine
> Stange Geld ist. Mein Gewissen gegenüber ihr hat
> mich dann davon abgehalten es zu tun.
> Schon eine Woche später ist mir bewusst geworden,
> dass das alles ein großer Fehler gewesen wäre.
> Aber davor....es war für mich DIE LÖSUNG und ich
> hatte mich, trotz den negativen Konsequenzen, mich
> tatsächlich auch darauf gefreut Obdachlos zu
> sein. Das ist doch dumm. Wer will das denn
> freiwillig?
> Ich hatte mich so in diese Idee verrannt.

Während dieser Phasen, bin ich absolut Alltagstauglich.
Ich bin mir völlig im Klaren was ich gerade tue.
Auch bei der Obdachlos-Geschichte, wusste ich was für Konsequenzen das hat.
Aber es war mir egal. Nach dem Motto: Wird schon irgendwie dann. Ich regel dass irgendwie. Ich traus mir einfach zu dann.
Realitätsverlust habe ich also keinen.
Seitdem ich mich mit Hypomanien beschäftige, frage ich mich: Könnten das hypomanische Phasen gewesen sein? Wenn ja, dann hatte ich schon mehr als die 3 Beispiele.

Meine Freunde wissen auch nicht was ich habe. Manche sagen dies, manche sagen das. Aber alle sind sich einig das etwas ist.

Mir ist klar dass ihr keine Ärzte oder Ähnliches seit und mir keine Diagnose geben könnt. Das ist aber auch nicht meine Absicht, ich will mich austauschen und Meinungen von Leuten die sich mit der Materie zumindest auskennen. Und ehrlich gesagt, kann ich auch nicht einfach seelenruhig abwarten bis die Therapie beginnt, da werd ich das eh alles erzählen und auch meinen Verdacht und den meines Arztes äußern. Gut, ist jetzt in 2 Wochen endlich, aber ich warte halt schon bisschen länger.

Also was meint ihr?
Sind das vielleicht hypomanische Phasen?
Kennt ihr das selber?
Und ja, mein Text ist fertig. Haha.


LG Patrick
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vorstellung + Frage

Amaz 1039 12. 09. 2022 10:52

Re: Frage

Amaz 274 12. 09. 2022 11:08

Re: Frage

FLYHIGH 518 12. 09. 2022 15:11

Re: Vorstellung + Frage

Milla 230 12. 09. 2022 12:23



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