Guten Morgen liebe Milla,
nachstehend ein paar Gedanken, zu dem, was Du berichtest.
Vielleicht mischt sich hin und wieder etwas hinein, was mich selbst betrifft.
Das kannst Du für Dich ganz sicher erkennen.
Nach einer vorhergehenden starken Belastung, die Du gut bewältigt hast, spürtest Du zunächst Erleichterung.
Dann folgte - so habe ich das Gelesene verstanden - aussergewöhnlich viel Power. Und nun folgt Traurigkeit.
Schwierig ist in diesem Zusammenhang der Anspruch an Dich selber:
"Du solltest Dich aufrappeln, weitergehen, kämpfen".
Letzteres kenne ich von mir auch.
Diesbezüglich ist meine derzeitige Erkenntnis: wenn die Akkus leer sind, sind sie leer!
Und nach einer extremen Belastung füllen sie sich auch nicht wieder so schnell.
Das Bißchen, was sich durch aufmerksames, achtsames Sorgen für mich selbst in den Akkus ansammelt,
verbraucht sich sehr schnell wieder, z.B. für Alltägliches.
... und ratz, fatz sind die Akkus erneut leer.
Kommt dann eine erneute Belastung, die sich im gesunden Zustand leicht händeln läßt, fühlt sich "die kleinste
Kleinigkeit an wie ein Hammerschlag, der die psychische Gesundheit zu zerschlagen droht".
Liebe Milla,
Du erkennst und beschreibst sehr präzise, was da vor sich geht.
... und Gott sei Dank hast Du gleich reagiert, Dich "vor Deinen Notfallplan gesetzt und Bedarfsmedikation eingenommen".
Auch alles Nachfolgende, was Du gemacht hast, hilft, um einigermaßen stabil zu bleiben,
bis professionelle Hilfe da ist: Termin bei der Hausärztin und Krankmeldung.
Ich freue mich, zu lesen, dass Hoffnung und Zuversicht da ist.
Aus meiner Sicht und Erfahrung ist das schon mal "die halbe Miete".
Diesmal ist es an mir, Dich zu bewundern, dafür wie Du in sehr jungen Jahren die Probleme des Lebens angehst -
unter Berücksichtigung der bipolaren Erkrankung.
Hut ab!
Schreib weiter hier im Baum, sofern es Dir hilft - Dich entlastet.
Von Herzen alles Liebe und Gute, wünsche ich Dir: vor allem seelisch-geistig-körperliche Gesundheit!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Wer nicht fragt, wird nicht gehört.
Wer sich nicht zeigt, wird nicht gesehen.
... hat mich das Leben gelehrt.
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