Hallo Foris,
die Pandemie mit ihren Folgen und Auswirkungen, der Krieg in der Ukraine (gefühlt: gleich nebenan), die
Ungewißheit bzgl. der steigenden Energiekosten und das (vermutete ?) Ungeziefer in meinem Schlafraum
haben mich über meine Belastungsgrenze gebracht.
Seit 3 Tagen nehme ich mein Notfallmedikament.
Anlaß dafür war, dass ich meine Fantasie nicht mehr von der Realität unterscheiden konnte.
Ich bin total hysterisch. Überall krabbelt es und jedes dunkle Pünktchen ist eine Hinterlassenschaft von Ungeziefer.
Als ich nachts mein Körnerkopfkissen nach draußen bringen mußte, weil ich gehört/gespürt hatte, dass darin etwas
krabbelt, wurde mir klar: es ist Gefahr in Verzug.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir: sollte das, was ich wahrgenommen habe, ein psychotisches Symptom sein, müßte es nach einigen Tagen der Olanzapin-Einnahme aufhören.
Wenn nicht, muß ich den Mut aufbringen, die Matratze hochheben und in das Sichtfenster der Kassetten zu schauen,
die ich zwischen Lattenrost ausgelegt habe. Mit Hilfe dieser Kassetten soll ein Befall festgestellt werden.
Sollte es tatsächlich einen Befall geben, überlasse ich die Bekämpfung einem Profi.
Heute Nacht habe ich mit dem Kopf am Fußende geschlafen mit einem anderen Kopfkissen.
Es hat dennoch darunter (gehört/gefühlt?) gekrabbelt. Bei dem Geräusch muß ich mich schütteln vor Ekel.
Aufgewacht bin ich heute morgen mit extremem Ohrensausen und Gleichgewichtsstörungen.
Dann habe ich versucht, einen Termin beim HNO-Arzt zu bekommen, um einen physischen Grund für das
Ohrenrauschen auszuschließen. Hier vor Ort besteht keine Chance vor Oktober einen Termin zu bekommen.
Ich rufe nachher beim HNO-Arzt meines früheren Wohnortes an und frage nach einem früheren Termin.
Am 31.8. fahre ich mit dem € 9 Ticket zu meinem früheren Hausarzt.
Dort habe ich Gott sei Dank so kurzfristig einen Termin zur Blutabnahme bekommen.
Diese Untersuchung steht schon länger an, was meiner Ärztin Sorgen bereitet.
Dann habe ich in diesem Punkt schon mal Klarheit.
Meine Ärztin ist leider im Urlaub.
Doch ich kann mir ein neues Rezept für meine Medikamente abholen.
Jetzt räume ich die Wohnung auf und übermorgen mache ich mich auf den Weg zu den Ärzten.
Was ich in jedem Fall mache, bevor ich abfahre: ich nehme all' meinen Mut zusammen und
schaue die Kassetten unter der Matratze an. Ich brauche Klarheit!
In keinem Fall will ich nach Hause kommen und das Ruseln und Ekeln setzt sich fort.
Danke für's Lesen.
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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