Guten Morgen Mania67,
mein Vater ist seit 50 Jahren mit meiner Mutter zusammen und sie gehen durch dick und dünn. Meine Schwester, mein Bruder und ich sind quasi die Springer, die vieles drumherum erledigen wie beispielsweise Arztgespräche, die meist von mir erledigt werden, da ich eine medizinische Ausbildung habe. Ich habe sie auch schon sehr häufig zur Chemotherapie und Bestrahlung gefahren, wenn mein Vater andere Termine hatte oder halt meine Schwester, wenn sie nicht arbeiten musste. Oder Großputz machen, da war ich dann eine Woche bei ihr mit Übernachtungen.
Meine Mutter ist mit ihren 70 Jahren auch nicht bettlägerig, sondern hat einen Rolator vor kurzem bekommen. Sie nimmt Hilfe erst seit kurzem an, seitdem sie so abbaut, da sie immer eine Powerfrau war. Das ist auch schwierig für sie, dies zu akzeptieren.
Sie hat nämlich immer vielen anderen geholfen, ihrer eigenen Mutter, ehrenamtlich bei der Tafel, engagiert in einer Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Erkrankter und Betroffener und war bis vor kurzem auch sonntags im Kindergottesdienst tätig.
Sie weiß, wie schwer belastend es auch für bipolar Erkrankte ist, damit umzugehen, aber sie geht offen und ehrlich mit ihrer Erkrankung um und "schont" mich nicht mit news..Das wäre nämlich schlimm für mich und das weiß sie.
Für Papa ist es allerdings doppelt schwer, da er keine psychologische Hilfe annimmt von außen: er hat es nie gelernt mit Fremden persönlich zu sprechen, das macht ihm Angst. Aber wir reden alle mit ihm und versuchen unser Bestes.
Lieben Gruß Fahni