Ich habe es unterschätzt. Die Auswirkungen, entstanden durch den Schock in dieser Woche, dass meine Nachbarin tot in der Wohnung lag und von ihrer besten Freundin gefunden wurde. Mit allem was danach kam- Feuerwehr, Polizei, am nächsten Morgen die Bestatter und der Transport an meiner Wohnung vorbei.
Wir waren 20 Jahre in guter Nachbarschaft, es gab nur eine einzige schwierige Phase, als ich vor 4 Jahren manisch war und sie durch meine manischen Eskapaden sehr beeinträchtig war ( mit ihrer Herzerkrankung) - als ich dann aus der KLinik kam, brauchte es ein langes Gespräch, das die Wogen wieder geglättet hat und unser Verhältnis wieder in Ordnung war.
Und jetzt komme ich nicht umhin, daran zu denken dass sie allein war im Sterben - sie war schwer krank gewesen- aber diese Vorstellung in diesem Moment niemanden bei sich zu haben.
Immer wenn ich daran denke, versuche ich mich abzulenken, die Gedanken zu verdrängen. Denn meine Gedanken ändern nichts an dem was passiert ist, dass sie womöglich 2 Tage über mir lag und dann erst gefunden wurde.
Zum meiner aller großen Glück habe ich nächste Woche wieder Therapiestunde, das wird mich weiter bringen. Denn ausgerechnet das Zusammentreffen von meiner bestehenden Hypomanie mit diesem Ereignis und anderen Problemen, das ist schon ein fettes Brot wie mein bester Freund sagen würde.
Wie wohl wahr sagte meine Ärztin in der Videosprechstunde - da kann sehr gut noch etwas nachkommen.
Ich muss mich bei den Admins bedanken, dass sie mich nicht deaktiviert haben, obwohl ich zwischenzeitlich darum bat.. Irgendwie haben sie geahnt, es ist wohl besser so, dass ich die Möglichkeit habe, darüber zu schreiben. Oder ich bilde mir das nur ein.
Fakt ist, dass ich ohne Hilfe in unterschiedlicher Form nicht so schnell darüber hin weg komme.
Auch wenn es "nur" meine Nachbarin war, wir waren freundschaftlich miteinander und füreinander da - zumal wie beide die einzigen Frauen im Mietshaus waren, alles andere nur Männer, mit denen ich weniger Kontakt habe.
Such is life
Gruß
Irma