Hallo murmel,
du beschreibst einen über die Jahre milden und wohl für dich und deine Familie angenehmen Verlauf.
Du bist bist gut und wohl auch liebevoll eingebettet in deine Familie und sozialem Umfeld. Das ist eine Menge und schon mal ein großer Schutzfaktor. Akzeptanz der Erkrankung ist da. Du hast auf einen geregelten Tagesablauf geachtet, dazu gehört ja dann auch eine gute Schlafhygiene. - Prima!
Da hast deine Arbeit leisten können und damit vielleicht auch Selbstachtung, Selbstwirksamkeit, Selbstwert und Selbstachtung erhalten bzw. aufgebaut. Wenn es auf Arbeit gut läuft, dann trägt sie zur Stabilität bei.
Sieht für mein Empfinden alles gut aus. :)
Nun willst du deinen schon 6(!) Jahre andauernden Tremor loswerden und aufgrund des Alters hinzukommender Medis für körperliche Erkrankungen die Psychopharmaka reduzieren. Das finde ich vernünftig, ich bin ja auch in etwa in deinem Alter. Allerdings würde ich mit der Reduktion vorsichtig vorgehen, schrittweise. Es gehört schon etwas praktische Erfahrung dazu, wie der Körper nach Langzeiteinnahme reagiert, um nicht gleich Panik zu schieben oder abzuheben. Als erstes würde ich darauf achten, wie sich der Tremor verändert, bzw. ganz verschwindet. Das könnte ein Marker sein. Den Schlaf würde ich auch im Auge behalten, so in etwa pi mal Daumen. Du wirst wissen, wieviel du ca. brauchst, vielleicht auch gerechnet auf längeren Zeitraum, 1 Woche oder 2. Die Familie könntest du mit ins Boot holen als einen wichtigen Reflexionsfaktor, der Sicherheit gibt. Wenn du alles gut im Vorgehen mit deinem Psych besprichst und nach jedem ausgeführten Reduktionsschritt dein Befinden und deine Wahrnehmung nebst die deiner Familie schilderst, fände ich das Risiko kalkulierbar. Der Arzt kann nicht wissen, wie du reagiert, je genauer du beschreiben und je besser du mit ihm aushandeln kannst, umso sicherer wird dieser Prozess für dich verlaufen.
Viel Glück dir!
LG
s.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.22 20:01.