Hi Verena, willkommen im Forum!

Ich hatte das in manischen Phasen, dass ich mich irgendwie göttlich und allwissend fühlte. Ich bin eigentlich Atheist, dass macht die Sache dann nochmal seltsamer. Und zu den Hochbegabten gehöre ich auch nicht. Größenwahn ist halt ein typisches Symptom der Manie.

Die zusätzliche Diagnose schizoaffektive Störung erhielt ich dann aber, weil ich in einer gemischten Phase auch stark psychotisch wurde, überwiegend paranoid. Offiziell wird immer geschrieben, ich sei bipolar und schizoaffektiv. Mir ist es im Prinzip egal wie es heißt, Hauptsache die Behandlung passt.

Mit den Medikamenten ist das so eine Sache. Man muss welche finden, die ausreichend wirken (hört sich bei dir nicht so an) und bei denen man die Nebenwirkungen tolerieren kann. Ich habe eine Kombi gefunden, die mich seit 7 Jahren stabil hält, das ist extrem viel wert. Ich war lange genug in meinem Leben unbehandelt ständig von einer Phase in die nächste geschlittert. Das möchte ich sicher nicht zurück. Wenn das so weiter gegangen wäre, dann würde ich vermutlich auch nicht mehr leben inzwischen. Dafür ein paar Kilo mehr auf der Waage zu haben, finde ich nicht so schlimm, ich akzeptiere auch meinen runderen Körper. Dafür ist die Psyche stabil.

Ich verstehe die Bedenken deiner Ärztin wegen des Lamotrigins nicht so wirklich. Ohne es auszuprobieren, wirst du nicht wissen können, ob es bei dir Nebenwirkungen hat, die nicht akzeptabel sind. Ich habe Lamotrigin ein paar Jahre problemlos genommen. Es war aber nicht das richtige Medi für mich, weshalb ich gewechselt habe.

Was die Belastbarkeit betrifft... die (häufigen) Phasen können die Belastbarkeit drastisch reduzieren, manche erholen sich davon niemals mehr vollständig. Ich war mehrere Jahre gar nicht mehr belastbar und arbeitsfähig. Aber ich konnte mich ganz gut regenerieren in der stabilen Zeit, sodass es mir heute besser geht als jemals zuvor und ich sogar wieder arbeiten kann.

LG, flyhigh


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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.