Hallo in die Runde,
als ich mein Kind bekam, war ich schon diagnostiziert.
In den ersten Jahren lebte meine Mutter bei uns und war bis zu ihrem Lebensende eine wichtige Bezugsperson für mein Kind. Auch wenn es im Zusammenleben manchmal schwierig wurde, hatten Liebe und Loyalität Bestand. Mein Kind blieb in unserem Augenmerk, wenn ich in einer Krise war, stellte meine Mutter es unbeirrt in meinen Mittelpunkt. Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen und bin ihr dankbar. Diesen Generationenblick habe ich aufgenommen und weiter geführt.
Ehrliche und offene Auseinandersetzung, Reflexionen hat mein Kind schon sehr jung zwischen meiner Mutter und mir miterlebt und wie wir daran gewachsen sind. Sie ist bis heute genau wie ich auch streitbar, das freut mich. Kommunikation als Prozess ist immer wieder neu zu lernen. Ich bin froh und dankbar, dass es es gibt. Gemeinsame Freizeitinteressen und Unternehmungen schufen Gemeinschaft außerhalb des BS-Umfeldes.
Ich bin bis heute die Einzige mit einer BS in unserer Familie.
Wer Kinder mag und möchte, braucht sich grundsätzlich nicht von einer BS abhalten lassen. Es kommt vielleicht auch auf die Ausprägung der BS an, ob es andere loyale Bezugspersonen gibt, denen vertraut wird. Zuletzt finde ich wichtig, sich im Reflektieren üben zu können und zu wollen, kommunizieren mit Perspektive auf das Kind zu lernen., überhaupt lernen zu wollen und können.
Wenn ich sage, mein Kind war ein Halteseil am und im Leben für mich, dann ist damit nicht gemeint, dass sie als "Medikament, oder wie ein solches oder gar AD" wirkte, Nein! In schweren Zeiten war da ein Sinn für mich, weiter zu machen. Aufpassen würde ich immer, ein Kind dafür nicht zu instrumentalisieren. Dafür gibt es Beratungsangebote, Psychiater Therapeuten, Selbsthilfe etc. um sich immer wieder zu reflektieren, aber vor allem, sich mit dem Kind zu reflektieren, zu reden, zu kommunizieren. Die Kinder spüren ja immer, auch schon im Kleinkindalter, wenn etwas atmosphärisch nicht stimmt. Heute gibt es eine große Auswahl von Kinderbüchern für jedes Alter. Sprechen mit dem Kind, ist schon die halbe Miete und die andere Hälfte, sich behandeln zu lassen. Eine behandelte BS, damit meine ich weit mehr, als nur gut medikamentös eingestellt zu sein, ist der größte Schutz für das Kind.
Wenn man bedenkt, wie es der großen weisen Frau in der SH Dorothea Buck erging, die unter den Nazis sterilisiert wurde, danach dann doch so erfüllt lebte und uns mit Vielem in der SH so aufrecht voraus ging. Meine Hochachtung!
Ich würde diesen menschenverachtenden und -vernichtenden Strategien dieser NS-Täter nicht bis heute und im Nachhinein folgen und Bipo´s generell das Recht, Kinder zu bekommen, absprechen.
Allerdings kann ich auch Flyhigh verstehen und nachvollziehen in ihrer Lebensgeschichte. Auch zu dir sage ich, meine Hochachtung, was du daraus gemacht hast!
Letztlich ist es wieder einmal bei uns Bipo´s nicht anders als bei dem sich so normal wähnenden Rest der Bevölkerung. Jeder entscheidet nach seinem Dafürhalten, Kinder zu bekommen oder nicht.
LG
s.