Hallo zusammen
Es ist verrückt, es bleibt mir eine knappe woche bis zum austritt.
Ich fühle mich vollkommen startklar, um wieder auf die aussenwelt losgelassen zu werden.
Es hat sich viel getan. Eine pflegefachfrau gab mir die rückmeldung, dass sie mich am anfang so wahrgenommen hat wie wenn eine schwere decke über mir liegt. Ich sagte: "ja, es fiel mir alles schwer".
Nun ist alles vertraut im klinikgebäude, die fachpersonen kenne ich, ich weiss welches meine lieblingstherapie ist (musiktherapie) und welches die am wenigsten begehrte (gruppen psychotherapie).
Dem wechsel vom klinikalltag zum heimischen alltag schaue ich mit etwas vorsicht entgegen. Ich habe respekt davor doch noch zur abschieds-drama-queen zu mutieren, obwohl ich erste abschiede mit einem lächeln, dankbarkeit und persönlichen worten hingekriegt habe. Das war wie gewünscht und ich dachte, ich kann das gar nicht.
Aber es war auch nicht das einzige, was mir unmöglich schien und doch geklappt hat.
Ich habe hier auch oft das wort selbstfürsorge gehört und es ist mir wichtig geworden. Als eine von wenigen bipolaren patienten war mir das "mitte finden" geläufig und vielmals geübt. So schien bei der selbstfürsorge wichtig, in wie weit ich mich gruppensituationen stelle, mitschwinge bei interessanten gesprächen mit einzelnen patienten und dem entgegen gesetzt ganz viel ruhe, musik, kreative zeit für mich brauche und nutze.
Nun habe ich die unterstützung der psychiaterin noch ein wenig medis abzubauen, was so geht. Es ist nichts grosses, aber einen versuch wert. Die erste änderung zur reduzierung hat bereits bestens geklappt.
Dank dem feiertag kann ich mehr zeit zu hause verbringen. Am pfingstmontag gehe ich noch freiwillig in die ergotherapie um mein letztes projekt abzuschliessen. Dass ich das mache, zeigt meine motivation und dass es mir gut tut.
Den klinikaufenthalt bin ich mit viel motivation angegangen, habe gekämpft, gehadert, bin beinahe verzweifelt, habe mich gefreut und gelacht- bis es gut kam und das ist das ende des klinikaufenthalts.
Danke fürs mitlesen und eure unterstützung. Wenn das forum in der klinik dabei ist, ist das wie ein anker.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten