Chemsis schrieb:
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> noch ein paar Infos zu mir: ich bin als bipolar 2
> eingestuft.
> Finde dafür habe ich tendenziell viele
> Medikamente (Anzahl und Dosierung) die tendenziell
> gegen die Manie / also in meinem Fall Hypomanie
> wirken.
> Wie seht ihr das? Ist das möglicherweise ein
> wenig zu viel?
>
Ich sehe das genau anders herum, du hast drei Medikamente die hauptsächlich antidepressiv wirken. Lamotrigin wirkt überwiegend antidepressiv und weniger antimanisch. Das habe ich sowohl hier von anderen gehört als auch selber mehrere Jahre erfahren als ich dieses Medi nahm. Hypomanien hatte ich immer wieder trotz 300 mg Lamo. Für mich war genau diese Wirkweise der Grund nach einer anderen Medikation zu suchen. 200 mg Quetiapin retard ist ebenfalls die empfohlene Dosis, wenn man eine antidepressive Wirkung haben will. Und Escitalopram ist ein klassisches Antidepressivum.
> Mir fällt es wahnsinnig schwer mich auf
> komplexerer Sachen zu konzentrieren.
> Meine Arbeitszeit habe ich nach meiner schweren
> depressiven Phase inkl Panikattacken deutlich
> reduziert.
Es ist schwer zu sagen, ob es nur die Krankheit ist, die dich weniger belastbar macht oder ob die Medikation da auch eine Rolle spielt. Ich hatte z.B. Probleme mit Quetiapin retard, weil ich trotz extrem viel Schlaf (10-12 Stunden täglich) ständig tagesmüde war. Ich nehme die retardierte Form daher nicht mehr.
Wie lange ist diese schwere Phase her? Vielleicht erwartest du zu schnell zu viel von dir?
Ich war z.B. mehrere Jahre nicht belastbar, habe acht Jahre gar nicht gearbeitet. Aber irgendwann hatte ich mich soweit regeneriert, dass ich beruflich wieder einsteigen konnte. Wichtig war aber auch für mich, nicht dieselben Fehler wieder zu machen. Ich habe mir daher einen stressarmen Bereich gesucht. Und ich habe keine Karriereambitionen und vermeide zu viel Verantwortung. Es reicht mir, wenn ich in Ruhe meine Arbeit machen kann, das Stresslevel muss ich niedrig halten. Aber ich arbeite seit 2015 wieder Vollzeit und bin die ganze Zeit über auch psychisch stabil. Ein wichtiger Aspekt ist da sicherlich meine Medikombi Lithium, Amisulprid, Bupropion und die kleinste Dosis Quetiapin unretardiert zum schlafen.
> Meine Arbeit an sich ist dennoch herausfordernd
> aufgrund meiner Ausbildung. Eine weniger
> anspruchsvolle Arbeit kann man mir allerdings in
> meinem Unternehmen nicht ohne weiteres anbieten
> (mein Fall ist dem Betriebsrat bekannt).
>
> Im Moment bin ich meiner Meinung nach dafür nicht
> geeignet.
>
Was heißt nicht ohne weiteres?
Hast du einen Grad der Behinderung? Als Schwerbehinderter oder wenn man denen gleichgestellt ist, hat man Anspruch auf einen sogenannten leidensgerechten Arbeitsplatz. Wie wäre es z.B. (Teil-)Erwerbsminderungsrente zu beantragen? Wie wäre es, mal mit dem Arzt darüber zu sprechen?
> Daher würde mich eure Meinung dazu sehr
> interessieren.
>
> Lieben Dank!
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.04.22 10:20.
