Istaystrog schrieb:
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> Kontakt bedeutet für mich z.b. DGBS- Forum, SPD,
> Selbsthilfegruppen, die Menschen, die die
> Krankheit haben.
So hab ich dich auch verstanden.
Spar dir deine Energie und arbeite dich nicht an Lichtblick ab.
Du musst dich vor ihr nicht rechtfertigen.
Ich weiß, wie du dich fühlst und wie es ist ganz am Anfang zu stehen und das Gefühl zu haben,
man müsste eine Lücke füllen, eine Lawine aufhalten und nicht zu wissen wie und ob es etwas bringt.
Dein Bruder und Du, ihr seid in einer bislang unbekannten Situation gelandet und müsst damit klar kommen.
Das geht nicht von jetzt auf gleich.
Und ihr werdet beide eine Entwicklung durchmachen, euch nach und nach arrangieren, dazulernen,
Dinge verwerfen und immer wieder andere Strategien verfolgen.
Du suchst Auswege, etwas zum Anklagen, Lösungen und Informationen.
Völlig normal zu Anfang und schwer zu ordnen und zu verdauen.
Ich bin und war vom "Psychiatrischen-System" auch enttäuscht.
Ändert nichts daran, dass man nichts erzwingen kann, nichts direkt ändern kann und lernen muss:
Man kann kein Leid abnehmen,
nichts beschleunigen(Heilung z.b.)
muss geduldig sein,
das bleiben was man war, Schwester, Bruder, Mutter, Freund und nicht Krankenplegerin oder Arzt.
Wichtige Dinge regeln, jedoch erkennen dass man selber begrenzte Kraft hat. Sich zum Ziel setzen,
dem Betroffenen Erste Hilfe zu leisten, aber ihm auch Werkzeuge aufzeigen die Hilfen zur Selbsthilfe sind.
Die seine Unabhängigkeit fördern.
Eine Person alleine kann das nicht leisten und wenn du alles übernimmst, organisierst, kann das eurem Verhältnis schaden.
Du brauchst Unterstützung bzw. muss er Unterstützung bekommen die neutral und professionell ist
und nicht so emotional verstrickt.
Versuche, Kontakt mit dem SPDi aufzunehmen, damit er direkt nach der Klinik eine Anlaufstelle hat und ihr
im Psychiatrie-Dschungel jemand habt der euch berät.
Versuche, ihm im Moment Luft/Zeit zu verschaffen um sich einzufinden in dieses Schicksal und sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen.
SEINE individuelle Form der Bipolaren Störung kennenzulernen und den Umgang damit und was seine Auslöser
sind, das kannst du ihm nicht abnehmen.
Und;-)
pass gut auf seine Schwester auf!
Übernimm dich nicht, sorge gut für dich, es ist ein Langstreckenlauf, kein Sprint.
Und er wird nicht schneller gesund oder die Krankheit einfacher, wenn du kein eigenes Leben hast.