Guten Morgen,
ich kenne das Problem gut, sich in den Gedanken hinein zu steigern, dass ich nun nach dem nächtlichen Toilettengang nicht wieder werde einschlafen können.
Tatsächlich hängt dieses "innere Konstrukt" sehr von meiner momentanen Gefühlslage und inneren Entspannung ab.
Insbesondere wenn schon einige zerfetzte Nächte hinter mir liegen, drängt sich dieser negative Gedankenkreislauf auf.
Mir geht es da ähnlich wie Irma, dass diese nachtschwere Müdigkeit in wenigen Augenblicken von mir abfällt und zumindest mein Kopf hellwach erscheint.
Deswegen finde ich den Gedanken mit dem Nachttopf von downtoearthguy gar nicht mal so abwegig.
In meinen Jahren in Finnland war dies ganz selbstverständlich, da ein Gang zum abseits liegenden Klohäuschen bei 30 Minusgraden im Winter kein guter Schlafkatalysator gewesen wäre:-)
Sicherlich kann nur jeder seinen eigenen passenden Weg finden.
Mir beispielsweise hilft autogenes Training in vielen Fällen, schon am Tag die Anspannung runter zu fahren, was dann auch meinen Nächten zugute kommt.
Auch Imaginationen habe ich - nachts mit wechselndem Erfolg - ausprobiert, bin da aber noch eher ungeübt.
Mir hat mal eine frühere Psychiaterin gesagt, es nütze mir wenig, wenn ich im Krisenfall dann Entspannungstechniken benötigen würde, diese aber nicht in den stabileren Zeiten eingeübt hätte.
Ich kam mit dieser Ärztin eher schlecht zurecht, aber dieser Tipp war gut.
Mein autogenes Training übe ich seit Jahren nahezu täglich, auch dann wenn ich nicht daran glaube, dass es mir am jeweiligen Tag unbedingt viel nützen wird.
Durch die viele Übung ist dieser Weg mich zu entspannen aber derart verinnerlicht, dass mir meine Cd sogar dann hilft, wenn ich dabei (tagsüber) einschlafe.
Das Schwierigste an all diesen potentiell hilfreichen Methoden finde ich, die Disziplin zu finden, dabei zu bleiben und wirklich regelmäßig zu üben.
Dann ist die Art der Methode vielleicht gar nicht so entscheidend(?)
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Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends