Friday schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nur weil du eine Drogenkarriere hier hinlegen
> kannst, meinst du, dass deine Erfahrungen extremer
> sind als die Anderer?
Wenns nur die Drogen wären, gäbe ich dir recht.
Und ich zähle hier nicht alles auf, aber mal noch ein paar
der "Zugaben":
Misshandlung durch körperliche Gewalt, sexueller Missbrauch
durch Frauen im Kindesalter, mehrfaches beinahe Sterben
(nicht nur durch Drogen)
aber das sind wohl in deinen Augen eh nur Peanuts ?
Jedes für sich machen auch viele durch, aber alles in
einem Leben, bei einem Menschen ? Ich nenne das schon
extreme Erfahrungen. Du wohl nicht ...
>
Quote
Dein Sohn ist jung, ich hab ihm mehr
> Jahrzehnte Erfahrung voraus, als er überhaupt auf
> der Welt ist. Das kann man doch überhaupt nicht
> vergleichen.
>
> Na so jung nun auch wieder nicht. Er kann, soweit
> ich weiß, auch auf einen Fundus an etlichen
> Jahren Erfahrung mitbringen. Ich finde einen
> solchen Vergleich auch völlig überflüssig.
Ich hab doch ebenfalls geschrieben, das man das gar nicht
vergleichen kann ? Und sorry, aber der
ist noch jung und
es IST ein erfahrungsmäßiger Unterschied, ob man 1 oder 5
Jahrzehnte mit dieser Krankheit lebt. Vor allem, wenn jemand
früh in Behandlung kommt oder mehrere Jahrzehnte ohne eine
(er- und über)lebt.
> Von dem ewig Vergangenen zu schreiben ist viel
> leichter als von aktuellen Geschehnissen und
> Erlebnissen. Das machst du einfach nicht. Achja,
> das liegt dann daran, dass du alles so super im
> Griff hast seit du hier erstmals aufgeschlagen
> bist.
Tja, das ist tatsächlich so, ob du das nu glaubst oder nicht.
Natürlich hab ich schlechte und bessere Phasen. Aber eben
diese im Griff, die sind nicht mehr so, das ich sie hier ausbreiten
müsste. Ich hab mich getrennt, mal wieder die Wohnung gewechselt,
Job weg und neuen, usw.
Hatte auch mit Bipo zu tun, aber: Es hat mich nicht mehr komplett
aus der Bahn geschmissen. Es macht mir keine Angst mehr,
ich hab gelernt, mit der Scheisse umzugehen, die eben passiert
durch meine Stimmungsschwankungen, Depressionen und
Hypomanien.
Ich bin nicht mehr so wehrlos und ohne Ahnung, wie damals,
als ich hier erstmals aufgeschlagen bin. Ich hab viel gelernt und
mir Wissen sowie eine gewisse Gelassenheit erarbeitet. Das wende
ich an. Dadurch ist die Bipo für mich beherrschbar geworden.
Viele hier haben mir dabei geholfen. Sogar einige, die immer noch da
stehen, wo ich sie damals kennen gelernt hab.
Und nu ? Bin ich "phasig" weil ich sage, wie das bei mir nun
mal ist ? Weil ich nicht anderen Meinungen zustimme und meine
eigene hab ? Weil mir egal ist, ob andere das nu toll oder scheisse
finden ?
Kann ja sein, das ich mal irgendwann wieder total vor die Wand fahre.
Ganz bei null lande. Dann ist das eben so. Ich habe keine Angst mehr
davor. Ich fixiere mich nicht mehr auf ein Ziel, der Weg ist das Ziel.
Wichtig ist nicht, ob ich mal auf einer Strasse, mal über Stock und Stein
gehe, sonder das ich gehe. Schritt für Schritt, bis ich eben auf der
"Lichtung am Ende des Pfades" (<- ich liebe dieses Bild) ankomme.
Passt für mich. Und nur für mich muss mein Weg passen, was andere
davon halten ist völlig irrelevant.
Und wenn nun andere meine Erfahrungen nicht teilen oder lesen möchten,
dafür hat man an einer Maus das Scrollrad erfunden ;)
lg
zuma
#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#
Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter