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soul
Ich meine, da wurde wohl zu lange zu den Auswirkungen der Bipo im Alter zu wenig geforscht oder auch publiziert oder auch insgesamt angewendet im ambulanten Bereich. Was ich aber unbedingt finde ist, die Wirkungen der Langzeitpsychopharmaka auf alle körperlichen Systeme und in ihren Wechselwirkungen untereinander bekannt zu machen, zu erforschen und auch einzugestehen, ab welcher Anzahl von verschiedenen Medis gar nix mehr nachvollziehbar in Wirkungen und Wechselwirkungen und erforschbar ist.
Da wurde nicht nur zu wenig geforscht und sich überhaupt gewidmet. Leider wird es das noch immer. Und von welchem Alter sprechen wir da? 55+? 60+? 75+?
Da kommt es doch auch darauf an, wie lange ich bereits mit der Erkrankung auch medikamentös in welcher Form auch immer eingestellt bin. Oft macht es noch einen Unterschied zwischen Männern und Frauen, weil die Organismen unterschiedlich funktionieren.
Ich fühle mich langsam durch die Roste gefallen.
Auch im bipolaren Bereich widmet man sich denen, die evt. durch Arbeit noch ihre sozialen Abgaben machen können und nicht denen, die bereits jahrzehntelang eingezahlt haben. Ich sage das mal bewusst salopp und ketzerisch.
Die Forschung oder dem sich allgemein Widmen der Bipolarität im Alter ist doch sehr punktuell und ohne jeden Schwerpunkt.
Quetiapin hat natürlich für mich neben den sich langsam herauskristallisierenden Nachteilen eben auch viele Vorteile. So viele, dass ich nicht bereit bin, mich davon zu verabschieden, was gerade jetzt auch fahrlässig wäre mir selbst ggü., da ich erstmal aus dem Lithium ganz raus muss.
Und dass Schlaf nun mal wichtig ist, bleibt für alle Menschen unbestritten und für uns ganz besonders.
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Du warst ja achtsam mit Ernährung, Bewegung und normalgewichtig. Das kann schon angreifen, wenn nun Wert um Wert dazu kommt. Zum schlafen hast du doch aber Erfahrungen mit verschiedenen Mitteln?
Naja, mal mehr mal weniger. Ich habe phasenweise auch meine Schokoladen- und Eisflashs. Da reden wir nicht von 100 Gramm oder 2 bis 3 Kugeln sondern von 300 Gramm am Stück und 500 ml Eis und das über mehrere Tage. Gesund sieht anders aus.
Und mit der Bewegung geht es mir eher ähnlich wie dir. Also diese ist auch nicht so stringent in den Wochenplan eingebaut. Mal ja, mal nein, mal gut umsetzbar, mal rein disziplinarisch aber eher nicht auf strikte Regelmäßigkeit ausgerichtet. Geht ja auch nicht, wenn man sich ständig zusammenreißen muss, weil der depressive Zustand es einem immer schwerer macht.
Ergo: Quetiapin bleibt erstmal. Ich dachte, ich komme auf 175 mg und 150 mg runter und kann von da aus langfristig 100 mg anvisieren. Momentan brauche ich wenigstens 200 mg.
Das Quetiapin hat ja noch den Vorteil, zumindest ein klein wenig antidepressiv zu wirken.
Ja, zum Schlafen habe ich Erfahrungen mit anderen Mitteln. Alles Naturheilkundliche ist für die Tonne. Da kann ich auch einen Schluck Wasser trinken. Als Ersatz ist das absolut untauglich. Es ist sogar als zusätzliches Medikament bei geringerer Reduzierung der Chemie untauglich.
Ich hatte vor einigen Jahren auch versucht auf Medis zurückzugreifen in Absprache mit meinem Psychiater, die vor Urzeiten mal gut halfen. Die halfen aber auch nicht mehr so gut.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.