Hallo zusammen,

bisher war ich immer nur stiller Leser im Forum, nun möchte ich mich aber auch mal vorstellen.

Ich bin jetzt 41, seit meinem 19 Lebensjahr bipolar. Anfang wurde es nicht richtig erkannt, war damals mehrfach in Kliniken, bekam diverse Antidepressiva, die nicht wirklich halfen oder mich in Mischzustände beförderten. Ich hatte schwere Phasen, aber nichts half wirklich. Hat mich Jahre meines Lebens in den 20igern gekostet.

Mit 30 traf ich auf einen Psychiater und ich bekam Citalopram und Melperon, was mich jahrelang stabil gehalten hab. Bin richtig aufgelebt. Irgendwann setzte dann die Hypomanie ein, ich dachte, ich wäre gesund, habe mich gnadenlos überfordert, aber in der Zeit auch richtig viel geschafft. Dann setzte ich leider alle Medis ab, weil ich dachte, ich habe nix und bin unbesiegbar. Das Ende vom Lied war dann mit 39 ein schwerer Mischzustand, Depressionen, Agitation bis zur Psychose und zwei Klinikaufenthalte in den letzten zwei Jahren.

Nach dem Klinikaufenthalt letztes Jahr ging es dann wieder, bekam, wie so viele hier im Forum Quetiapin und einen modernen SSRI. Momentan bekomme ich noch Mirtazapin in einer sehr geringen Dosis zum Schlafen, was ich aber langsam ausschleiche und hoffentlich bald los bin. Mit dem Quetiapin kann ich nach Absprache mit meiner Ärztin varieren. Nehme meisten zwischen 100 und 150mg abends, bei Anflug von Krisen auch mal mehr bis 200mg. Habe die normalen Tabletten, nicht die Retard.

Manchmal verzweifle ich an der Krankheit, weil dadurch natürlich auch viel Zeit verloren ging und einige Lebensträume "geplatzt" sind. Aber ich komme so einigermaßen zurecht und habe mein Leben drumherum angepasst. Ich arbeite seit der letzten Phase nur noch halbtags, mache ambulant eine Verhaltenstherapie und brauche viel Ruhe zur Regeneration.


Liebe Grüße
Syntax



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Bipolar seit über 20 Jahren,
Escitalopram und Quetiapin Kombination,
Melperon bei Bedarf.