Guten Morgen Deborah,
was soll ich sagen? Ich schlafe sauschlecht, trotz 2 er Schlaftabletten. In der Stille, wenn ich oben liege,
machen sich ungemütliche Gedanken breit. Ich hirne alles durch und komme schlecht zur Ruhe.
Seit 2 Jahren sind wir im Ausnahmezustand und es hört nicht auf. Endzeitstimmung.
Ich muss da jetzt noch mehr auf mich achtgeben, als so schon. Ich fühle mich wie beim "Hau den Lukas"
auf dem Jahrmarkt.
Leichter Anstieg von Panik, wieder runter auf Entspannung. Darf ich überhaupt zufrieden in der Sonne
sitzen, während anderswo...
Ich habe zu beiden Themen ein klare Meinung, aber ändern kann ich es nicht. Mein Sohn zu dem ich den
Kontakt abgebrochen habe, wird wieder präsenter, weil ich natürlich auch daran denke, in was für einen
destruktiven Welt er sich durchkämpfen muss. Ich habe ihn leider nicht sehr bodenständig erzogen und
das könnte ihm jetzt auf die Füße fallen. Fallen muss ja nicht schlecht sein. Ich habe durch den freien
Fall bedingt durch die Manie erst einmal laufen gelernt, mühsam.
Für mich ist es unfassbar, was auf uns alle, alles zukommen wird. Das bereitet mir Unbehagen. Ich will
mich politisch nicht äußern, aber mein Vertrauen ist komplett weg und es trifft in 1. Linie die Menschen, die sich vorher
schon nicht gut wehren konnten, oder durch Krankheit, Scheidung usw. sich neu aufstellen müssen.
Ich helfe mir stabil zu bleiben, indem ich dankbar bin, für das was ich habe. Ich suche mir jeden Tag Gold-
plättchen heraus. In der Sonne sitzen, die Vögel beobachten, laut Musik hören usw.
Nach wie vor selbsterlegte Nachrichtensperre. Positive Menschen aufsuchen oder mit ihnen schreiben.
Manchmal bin ich schon verwundert, wenn ich per pm mir mehrfach mit jemanden schreibe und dann
still ruht der See. Dann bin ich demjenigen nicht wichtig, oder er/sie hat andere Prioritäten.
Seitdem ich durch meine Erkrankung ausgebremst wurde, habe ich mehr Muße zum nachdenken und
ich finde es reicht, diese ständige Panikmache. Ich mach da nicht mit. Ich selbst bin mein schlimmster
Feind, da brauche ich keine neuen Feindbilder.
Es geht immer um Macht und Geld. Für so viele Menschen die Hauptreligion, auch bei früheren Bekannten
von mir. Nur zufrieden sind die wenigsten. Immer mehr, auf der Suche nach dem großen Glück, aber über-
sehen das Eichhörnchen was durch den schönen Baum huscht. Keine Zeit, keine Zeit, wie das weiße
Kannichen von Alice im Wunderland, mit der großen Taschenuhr im Jackenrevers.
Dann bin ich lieber bipolar und habe noch Gefühle.
Liebe Grüße
Turicum