hallo zusammen,
seit einer Woche lese ich hier, da mir klar geworden ist, dass ich vielleicht doch bipolar bin?
Ihr schreibt hilfreiche Sachen hier im Forum.
Das ist meine Geschichte:
Ich bin seit August 2021 in einer Depression, und darin ziemlich tief gerade.
Früher habe ich immer nur lange Depressionen bei mir wahrgenommen, die Antidepressiva hatten nie richtig gewirkt war mein Eindruck. Antriebslosigkeit ist die schlimmste Auswirkung. Diagnose war immer rezidivierende Depr. In der Rückschau gab es aber mindestens 2 Phasen, die wenigstens hypoman waren:
2016 traute ich mich nach dem Tod meiner Mutter (sie war immer dafür gut gesichert zu sein), mich aus einem leidigen Beamtenverhältnis zu verabschieden, um viel schlechter bezahlt, mit weniger Absicherung und dazu noch privat krankenversichert (ich war gerade über 55, da nimmt einen die Gesetzl.. KV nicht mehr). Ich habe es so leichtfertig entschieden im Sinn von "das wird schon werden" oder "mal schehen, was sich noch auftut." Außenstehende betrachteten das schon anders, aber ich hatte ja ganz alleine entschieden. Danach kam die Existenzangst, eine Depression und mein erster Psychiatrieaufenthalt. Nach 6 Wochen ging ich sofort wieder in die Arbeit (immer schon in Teilzeit), weil ich ja Geld verdienen musste.
Ich habe die Stelle dann innerhalb. nochmal gewechselt und arbeitet dann 5 Jahre in mehr oder weniger depressiv.em Zustand Ich weiß auch nicht warum meine Phasen so lange dauern
Im März 2021begann zwar Corona, aber mir ging es immer besser. In Absprache mit der Psychiaterin setzte ich die AD+ Respiridon, das ich auch genommen hab, ab.
Es wurden 1 1/2 wunderbare Jahre, nicht unbedingt manisch, aber sehr energetisch, mit wenig Schlaf. Ich konnte erstmals in meinem Leben gut früh aufstehen und lange tätig sein. So muss das Leben sein, dachte ich und dass ich das jetzt als Belohnung bekomme. Ich hatte gute Gedanken, Schwierigkeiten gab es nicht mehr, alles fühlte sich gut an, wobei ich schon ab und an eine Erschöpfung spürte. Ich hatte keine Höhenflüge. in dem Sinn. Mein Hausarzt nahm das Wort Manie mal in den Mund, als er mich sah. Auf meine Rückfrage, (weil es eine Freundin auch geäußert hatte), relativierte er es und meinte, solche Phasen würd er mir noch viele wünschen. Da war ich beruhigt, hatte es aber immer imHinterkopf. --Meine neue Tätigkeit machte in dieser Stimmung erst recht Spaß und ich beteuerte dass, die Entscheidung mit dem Jobwechsel absolut richtig war.
In diesem Zeitraum konnten wir 3 Geschwister auch endlich das etwas komplizierte Erbe meiner Mutter überraschend schnell regeln. Ich übernahm (wieder etwas) leichtfertig das Elternhaus, das schon ein gewisses Alter hat, und um das man sich richtig kümmern muss (insbesondere ist die Heizung ein Problem). Gut war, dass die untere Wohnung vermietet ist. Und das Haus wollte ich natürlich auch renovieren.
Im August 2021 gab es dann eine Sache, die wieder eine bei mir Depression auslöste. Ich kämpfte lange erfolgreich gegen die Müdigkeit an mit Sport, rausgehen, Okt.-Nov.21 war ich vorbeugend in einer psychosomatischen Klinik. Ich war sehr durchlässig und extrem geräusch empfindlich, konnte kaum Gespräche führen. Man hat mich dort in der Klinik aber unterstützt, keine AD zu nehmen, sondern selbstwirksam zu sein. Davon kam ich zwar nicht geheilt aber ganz guter Dinge nach Hause. Mein Psychiater verweigerte die Zusammenarbeit, wenn ich keine AD nehme. (Da hatte er vermutlich wirklich Recht).
Zuhause war der Mieter inzwischen ins Altenheim ausgezogene..für mich stand jetzt die ganze Arbeit mit Renovieren(?), Übergabe, Neuvermietung an. Ich hab das erstmal auf "Nach-Weihnachten" verschoben. Ab da ging es dann wirklich bergab, weil das eine unheimlich große Belastung war.
Ich ging freiwillig nochmal 10 Tage in die hiesige Psychiatrie, weil ich wirklich die S-gedanken hatte. Dort bekam ich dann erstmals Quetiapin, und Olanzapin, das Sertralin nahm ich seit Weihnachten-hatte ja das Rezept vom Psychiater.
In der Klinik äußerte ich den Verdacht auf bipolar. Die Ärztin verneinte, da seien die Phasen zu lange. (Die Medis wirken ja trotzdem auch für bp.habe ich gelesen.
Nach 10 Tagen ging ich freiwillig heim, es war dort Überbelegung und das ganze Negative hat mir sehr zugesetzt. Es gab keinen einzigen Ruhebereich mehr.
Die Medis nehme ich jetzt regelmäßig hatte trotzdem fast 2 Wochen lang extreme S.-gedanken (und weitergehend). Die sind jetzt GottseiDank weg, aber seit 1 Woche bin ich fast nur noch liegend, koche mir aber essen und räume etwas auf.
Die Wohnung unten wurde von seiner Tochter renoviert, die Gespräche konnte ich kurz führen, aber neue Mieter müsste ich mir schon selber suchen.
Derzeit habe ich auch kein Einkommen da nicht gesetztl. KV, und privat nicht abgesichert. (alles die Folgen aus der ersteren Phase).
In der Rückschau sehe die die zwei Phasen ziemlich gut als zumindest Hypoman an. Einer meiner Brüder äußerte, dass ich schon immer himmelhochjauchzend gewesen sei - hat er mir aber noch nie gesagt. Bis auf die letzten Jahre kenne ich mich eher als depressiv, ewig müde, lustlos, antriebslos usw. Klar gab auch mal bessere Zeiten.
Der Termin beim neuen Psychiater ist erst in zwei Wochen. Meine alte Psychiaterin ist im Ruhestand. Sie hatte schon vor langer Zeit immer mal wieder den Verdacht auf bp geäußert, aber es auch dabei belassen, selbst als ich ihr den Jobwechsel erzählte.
Ober der neue das jetzt gleich so sieht? Oder sehe ich es überhaupt richtig?
Der Text ist sehr lang geworden, ist ja auch alles kompliziert.
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann freue ich mich auch über deine Rückmeldung!
Du weißt, dass ich natürlich keine Diagnose erwarte, das macht ganz klar der Psychiater.
Viele Grüße
Signora
bin 61
