Hallo Mahal,
ich finde, dass es keinerlei Grund gibt, warum du dich rechtfertigen müsstest. Du hast völlig logisch erklärt, worum es dir geht und wolltest letztlich wissen, ob Abifly bei deinen Beschwerden helfen könnte, ohne dich so sehr zu sedieren wie Quetiapin. Falls du vom Psychiater andere Vorschläge bekommen hättest, hättest du die dann sicher zusätzlich abgewogen oder dich darüber informiert.
Es gibt einen Grund, dass es bei Medikamenten Informationen zu Nebenwirkungen etc. gibt. Und dass Patienten dass jederzeit öffentlich mit anderen Patienten teile dürfen.
Alles, was ich hier lese, und wie auch meine Erfahrung ist, kann nicht jeder Psychiater mit der bipolaren Störung richtig umgehen. Ich finde, dass die Achtsamkeit gegenüber Phasen ein wesentlicher Bestandteil ist. Der Psychiater meines Exfreundes meinte „Sie brauchen keine Psychotherapie, sie haben eine Stoffwechselstörung im Gehirn“. Wenn er sich besser mit sich auseinandersetzen würde (abgesehen davon, dass er ca. 6 Diagnosen hatte, weil es oft unklar war, und mit Sichtheir eine Komorbidität hatte), würde er Wege finden können, besser zurechtzukommen.
Stattdessen wurden Medikamente geschluckt, Quetiapin und Venlafaxin. Laut der Klinik war dann Venlafaxin potentiell Schuld am Switchen und wurde abgesetzt. Ambulanter Psychiater verschreibt es anschließend auf Patientenwunsch hin so hochdosiert wie noch nie.
Manche Psychiater bilden sich weiter, andere bauen auf altbewährte Medikamente und sind schwer davon loszubringen.
Bei meinem Exfreund hat es, wenn Medikamente „nur“ die Antwort sind, nicht ausgereicht. Aber der Weg wurde nicht ausreichend angepasst. Sein Psychiater war auch sehr Litium-orientiert, obwohl es bei ihm nie gut gewirkt hat (vermutlich wegen Sport und Schwitzen gab es so extreme Schwankungen). Trotzdem wurde nie etwas verändert. Nach Absetzen gab es keine Veränderungen. Das hat der Psychiater aber erst im Nachhinein zugegeben, und vorher vorhergesagt, er dürfe es nie absetzen, das gäbe eine Katastrophe.
Ich finde, dass es extrem wertvoll ist, dass derartige Informationen hier geteilt werden, immer mit dem Hinweis, dass es bei jedem anders wirken kann und unbedingt zuerst ärztlich abgeklärt werden sollte.
Ein Psychiater hat studiert, wie Medikamente wirken und den Körper beeinflussen. Wie er sich bei dem Wissen weiterentwickelt (Studien lesen, neue Medikamente prüfen etc.) Und ein guter lernt bei seinen Patienten mit. So einen scheinst du zu haben, das freut mich sehr für dich.