Danke dino.
Mein letzter Arbeitsvertrag ist am 31.08.2013 ausgelaufen. Krank bin ich seit Mitte 2012, Rente wegen voller EM beziehe ich seit 1.3.2017, EX-IN war 2016-2017.
Ich kann da ja nicht neun Jahre Schriftsteller hinschreiben mit nur einer Veröffentlichung im Oktober 2021, was nicht mal ein Sachbuch oder fetter Roman ist.
Nein, ich brauche das Geld eigentlich nicht. Es erhöhen sich zwar die Ausgaben und es würde eng werden, weshalb ich schon gerne einen Minijob hätte. Und ich möchte finanziell unabhängig sein, falls es perspektivisch zu einer Trennung kommen sollte.
Vor allem aber fällt mir so langsam aber sicher die Decke auf den Kopf. Ich mag nicht mehr zu Hause rumsitzen und die Zeit totschlagen.
Seit 2018 sitze ich an meinem ersten Roman und habe immer mal andere Projekte nebenher, weil ich es irgendwie nie schaffe, dranzubleiben. Täglich daran arbeiten schaffe ich auch allein deshalb nicht, weil es mir immer wieder nicht gut genug geht, ich gar keinen klaren Gedanken fassen kann nach einer durchwachten Nacht.
Ich habe viel Kontakt zu Leuten, die neben einem "Brotberuf" schreiben und teilweise ein Buch nach dem anderen rausbringen in einem Tempo, mit dem ich nie mithalten könnte und selbst damit nicht vom Schreiben leben können, auch wenn sie eigentlich erfolgreiche Autor:innen sind. Mich frustriert es manchmal, wenn ich mich damit vergleiche. Auf jeden Fall werde ich da niemals Fuß fassen können, da mir auch das Marketing nicht liegt.
Deshalb kommt das auch perspektivisch für mich nicht infrage, das weiß ich jetzt.
Für mich ist Teilhabe am arbeitsweltlichen Kontext wichtig und daher nehme ich auch an gleichnamiger Maßnahme bei ARINET teil. Habe dort nächste Woche einen Termin mit einem Jobcoach. Das ist aber, wenn ich es richtig einschätze, ein Akademiker, der niemals selbst betroffen war. Deshalb frage ich euch.
Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich hätte nur die Hände in den Schoß gelegt, deshalb gebe ich EX-IN und Rente lieber an.
Nur: Wenn ich sage, dass ich bipolar bin, verschrecke ich die Leute, fürchte ich. Bei meinem letzten Arbeitsplatz war es so, dass die es leider mitbekommen haben, als ich manisch war und als ich dann zur Wiedereingliederung da war, bin ich von allen geschnitten worden, weil man mich angeblich nicht überfordern wollte. Dabei ist Isolation für mich genauso Gift wie Reizüberflutung.
Ich bin nicht sicher, ob ich das im Rahmen der Gestaltung eines barrierefreien Arbeitsplatzes angeben oder alles irgendwie alleine wuppen sollte.
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.