Guten Morgen Raimund,
die Idee von Milla, dass du dich mit deinem gesetzlichen Betreuer verbündest und ihr vielleicht sogar gemeinsam "ein Machtwort" sprechen könnt, finde ich ausgezeichnet.
Zugleich kannst du auf diesem Weg vielleicht auch deine - durchaus berechtigten - aggressiven Energien in eine konstruktive Handlung bündeln.
Du darfst dich gerne "drastisch" ausdrücken - es ist der Situation ja durchaus angemessen.
Eine Art "Gefühls - Hygiene" gewissermaßen...;)
Du schreibst in solch gewählter und freundlicher Weise, da schadet ein wenig "drastisches Gewürz" überhaupt nicht.
Bei deinem Erfahrungshintergrund, schon einmal ein Zuhause verloren zu haben, sind deine Ängste aus meiner Sicht verständlich.
Dass du zudem durchschaust, dass eventuell noch ein ganz anderes eigennütziges Ansinnen hinter dem Umzugsvorschlag steht, dass die "Wohnbereichsbetreuer" deine "Gaben" dort in der WG auf eine Zeit- und Geld sparende Weise ausnutzen wollen, das macht dich natürlich zu einer ziemlichen Herausforderung als zu betreuende Person.
Mir ginge es auf jeden Fall auch so, dass mich solches respektloses Verhalten sehr wütend machen würde - auch wenn ich bisher keine eigenen Erfahrungen mit Betreuung habe.
Wenn sie dich schon sozusagen als "unbezahlten Betreuungsassistent" ausnutzen wollen, wäre es zumindest nett, wenn sie offen agieren würden und dich einfach fragten, ob du zu so etwas bereit wärest.
Bei alldem bin ich dennoch auch weiterhin der Meinung, dass der "worst case"/ erzwungener Umzug nicht passieren kann.
Weil du eindeutig bist und dieses Schlängellabyrinth durchschaust.
Das passt diesen Bezugsbetreuern nicht, weil es ihnen Umstände macht, aber das ist nicht dein Problem.
Ich wünsche dir trotz allem einen schönen vierten Advent und lese dich gerne weiter,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends