Danke, Zuma, für deinen obigen Beitrag!
Das hat mich sehr gefreut, deine Worte zu lesen!
Dein Ansatz dass es viel mehr als nur zwei Seiten gibt, egal ob man nun bipolar veranlagt ist oder sonst eine Diagnose hat.
Multipolar wäre dann ja sogar eine erstrebenswerte Richtung;)
Dieses Bild mit dem verzweigten Baum berührt mich sehr:
Im vorletzten Sommer als ich doch - für meine Verhältnisse - ziemlich hoch flog, sagte mir meine damals siebenjährige Tochter " Mama, du weißt schon, dass du gerade ein paar Zweige zu viel hast? Das ist zwar lustiger so und auch lebendiger - aber eben auch ziemlich anstrengend."
Sie spricht seitdem von einer weit verzweigten Sommermama und einer nahezu zweiglosen Wintermama.
Auf meine Frage, welche Mama ihr lieber wäre, sagte sie "Eine Mama mit mittelvielen Zweigen".
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Diese Mama bemühe ich mich nun zu sein und sicherlich helfen - mir persönlich - meine Medikamente dabei, dieses Gleichgewicht besser halten zu können.
Lange Zeit habe ich selber irrtümlich so gedacht, dass es nur diese zwei Seiten gibt:
Entweder lebendig und ohne Medis - oder mit Medis und dann aber innerlich tot.
Es hat mich fast ein Jahr gekostet, zu erkennen, dass es auch hier viel mehr als zwei Seiten gibt.
Es ist durchaus möglich, auch mit Medikamenten weiter zu wachsen.
Und wie du so schön schreibst, manche Zweige muss man dann vielleicht auch gar nicht wachsen lassen und andere wachsen dann ganz unverhofft...
Jedenfalls vielen Dank dir.
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Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends