Hi!
Also ich hatte bisher in einer heftigen Mischphase extreme Schlafprobleme und war auch Monate lang in der Klinik. Da sind die nicht auf Bipolar gekommen - als Mischphase wurde es erst Jahre danach erkannt.
Jedenfalls hat mir nichts zum Schlafen geholfen - sämtliche Neuroleptika(4 fallen mir auf Anhieb ein), Mirtazapin, Imipramin, Zolpidem, also Schlaftabletten (4 weitere fallen mir ein), Beruhigungsmittel, teilweise Maximaldosen, da wurde echt vieles probiert. Ich war quasi auf Kommando im Zimmer immer wach, wenn in den Zimmern leise kontrolliert wurde - vermutlich um zu gucken ob noch alle da sind - keine Ahnung. Mir hat ja keiner geglaubt, dass ich so lange nicht schlafen kann. Klar war ich dann tagsüber konstant platt und mir sind im sitzen ständig die Augen zugefallen, wirklich "weg" war ich aber nie wirklich. Da man ja Monate lang nicht ohne Schlaf auskommt, vermute ich, dass es ein extrem leichter Schlaf war, wenn ich denn mal schlief, sodass ich quasi auch das Gefühl hat nicht zu schlafen und der Kopf die ganze Zeit aktiv war und jederzeit bei kleinsten Geräuschen aufwachen konnte. Extrem anstrengend, da ich die ganze Zeit gedacht hatte ich hätte nicht geschlafen, auch wenn ich kurze Zeit schlief. Ich hatte mich dann noch zusätzlich selbst verrückt gemacht, wollte eigentlich nur noch ins Koma oder ähnliches um endlich schlafen zu können, Ruhe zu haben.
Was bei mir dann was gebracht hat war Agomelatin und es hat sich herausgestellt, dass ich auf Melatonin (so wirkt ja Agomelatin) viel mehr angesprochen habe als auf andere Medikamente. Dies und das richtige AD neben Agomelatin hatten dann meinen Schlaf normalisiert. Evtl. war auch nur die Phase vorüber, wer weiß. Agomelatin konnte ich dann nach einer Weile weglassen, das AD nach längerer Zeit ebenfalls. Bis heute hatte ich nie wieder solche extremen Schlafprobleme, auch wenn noch heftigere Phasen folgten, wie z.B. die erste Manie. Aber generell reagiere ich jetzt auch ruhiger, wenn Schlafprobleme auftreten, da diese Angst weg ist, dass sich der Schlaf nicht mehr normalisiert, da ich einmal diese Erfahrung gemacht habe, dass selbst nach Monaten alles wieder "normal" sein kann. Und vor allem reagierte ich dann auch einigermaßen normal auf Schlaftabletten - die wirkten dann später auch wie sie sollen, auch wenn sie sehr selten notwendig waren.
Hier hatten öfter schon welche diese Angst vor allem wenn vorher schlaffördernde Medikamente längere Zeit genommen wurden und diese umgestellt wurden. In der Regel normalisierte sich das. Wichtig ist halt, dass die aktuelle unterliegende Erkrankung/Phase behandelt wird. Dann normalisiert sich in der Regel auch der Schlaf - damals war das halt bei mir evtl. der depressive Anteil. Die Chancen für Normalisierung stehen so also eher gut, auch wenn natürlich die Verzweiflung in der Situation riesig ist. Meine Vermutung ist, dass wenn es dir wieder einigermaßen gut statt "zwar noch nicht gut" geht auch der Schlaf wieder kommt.
Gruß,
roobb