Hallo,

ich habe - positive und negative - Erfahrungen mit Paroxetin.

Bis etwa 2012 hatte ich Paroxetin - damals übrigens als einziges Psychopharamakon - eingenommen (ich glaube, es war tgl. 10mg). Damals hatte ich die Diagnosen Borderline-Persönlichkeitsstörung und Angststörung. Dieses hatte (!) mir damals hervorragend gegen meine Ängste geholfen - ich konnte auf einmal wieder mit Bus und Bahn problemlos fahren (allerdings nur in einem Umkreis von etwa 100 km, aber immerhin.)

Da es mir sehr gut ging, setzte ich das Parox. (aus Unwissenheit!!) selber ab ohne Rücksprache mit meiner - auch heute noch behandelnden - Psychiaterin. Das war mein "Verhängnis"! Ich rutschte - zunächst ohne Medikamente - für mich unmerklich in eine schwere Manie (nun mit neuer Diagnose: Bipolare Störung). Seit einigen Jahren nehme ich nun Lithium und Seroquel ein. Leider kamen mit der "neuen" Diagnose und nach dem Absetzen des Parox. auch meine Panikattacken wieder.

Auf Wunsch verschrieb mir meine Ärztin nun nochmal Paroxetin - sie war allerdings von Anfang an skeptisch. Leider sollte sie Recht behalten. Das Paroxetin vertrug sich (bei mir!) nicht mit dem Lithium: Starkes Händezittern (Tremor) war die Folge. So wurde das Paroxetin wieder ausgeschlichen. (Ein Behandlungsversuch mit einem anderem Medikament erfolgte - bisher - nicht).

Fazit: Solltest Du Lithium einnehmen, ist zumindest Vorsicht geboten. Gegen Ängste half mir aber das Parox. damals hervorragend und ich kann es - aus meiner Sicht als Angstpatient - sehr empfehlen: Ein Versuch ist es jedenfalls wert!
ABER: Niemals (!!!) einfach ohne ärztliche Rücksprache absetzen ... ... ...

Solltest Du (oder auch andere) noch Fragen haben, beantworte ich diese gerne (entweder als PN oder hier im Forum).

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit dem Medikament,
alles Gute,
freundliche Grüße
Bonnaparte



m, 68, wohne in Bonn

aktuelle Diagnosen:
Bipolare Störung, Angststörung

Quilonum retard (= Lithium ret.): 1-0-1-0
Quetiapin retard (=Seroquel ret.): 0-0-1-0