Liebe YingYang,
ich kann natürlich nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen:
Ich hatte sehr lange, teils Jahre andauernde depressive Phasen und nur relativ kurze (hypo-) manische Zeiten im Rahmen von Wochen oder Monaten.
Diagnostiziert wurde die Bipolarität bei mir erstmals 2010, ich denke aber dass ich diese mindestens seit 1995 mit mir herum getragen habe.
Bis vor kurzem hätte ich deiner obigen Aussage von der Tendenz her zugestimmt, dass die Lebensenergie langfristig weniger wird.
Jetzt sehe ich da bei mir seit vielen Jahren erstmals wieder einen Umschwung in Richtung von mehr Lebendigkeit, Lebensenergie und deutlich feinsinniger Wahrnehmung.
Zugleich fühlt sich diese Entwicklung, die bereits mehrere Monate anhält, NICHT an wie eine sich anbahnende (hypo) mane Phase, sonder ich bin im ganzen stabil.
Mir gibt das gerade ziemlich viel Hoffnung und deshalb wollte ich dir gerne antworten.
Es brauchte aber sehr viel Geduld und Durchhaltevermögen um an diesen Punkt zu kommen.
Mittlerweile bin ich 51....
Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends