> Ansonsten verbringe ich seeeeehr viel Zeit zu
> Hause und versuche kein schlechtes Gewissen dabei
> zu haben…
>
Hallo Ninifee,
gerade Dein letzter Satz trifft auch auf mich zu.
Allerdings ist meine Situation eine andere. Ich wohne nun schon länger in einem Wohnheim für psychisch Kranke. Leider ist der Kontakt zu den meisten meiner Mitbewohnerinnen/Mitbewohnern nicht besonders gut bzw. sehr oberflächlich (die meisten leiden wohl an Schizophrenie oder an einer anderen Störung, können/wollen aber nicht darüber reden). Zu einem Mann hatte ich jedoch einen recht guten - fast schon freundschaftlichen Kontakt - leider ist er vor einigen Tagen in eine eigene Wohnung umgezogen (wofür ich aber natürlich Verständnis habe!).
Ganz alleine wohnen traue ich mir jedoch nicht (mehr) zu. Gestern hatte ich einen Besichtigungstermin in einem anderen Wohnheim, wo Anfang nächsten Jahres zwei Plätze frei werden. Da mir jedoch beide (freiwerdende) Zimmer nicht zusagten (für mich zu ungemütlich), werde ich wohl weiter im jetzigen Haus wohnen bleiben (mein Zimmer passt nämlich genau zu meinen Bedürfnissen und gefällt mir recht gut). Sorry, ich weiche etwas vom Thema ab ......
Leider habe ich keine "richtigen" Freunde, jedoch zwei bis drei Bekannte, welche ich aber nur sporadisch treffe. Diese wissen auch nicht, dass ich in einem Heim für psych. Kranke wohne (zu groß ist meine Angst bzw. Befürchtung, dass diese den Kontakt abbrechen könnten; jedoch erzählen sie mir auch nichts Persönliches über sich, z.B, wo sie genau wohnen).
Nun bin ich am Überlegen, eine Gruppentherapie zu machen - weniger um (neue) Freunde kennenzulernen, sondern vielmehr um einen emotionalen Rückhalt bzw. Verständnis für die Symptome meiner Bipolaren Störung zu bekommen - leider ist dies ja in "meinem" Wohnheim aufgrund der ganz anderen (schlimmeren??) Erkrankten (meist wohl Schizophrenie) nur sehr eingeschränkt möglich.
Und so trifft Dein letzter (von mir zitierter) Satz voll auf mich zu.
Erfreulicherweise habe ich umfangreiche Interessen und kann mich sehr gut alleine beschäftigen (Schreiben von Beiträgen zu meinem Hobby "Eisenbahn", Einstellen von eigenen Fotos dazu in Internetforen, aber auch Teilnahme an Foren wie diesem ...).
Und so ist wohl meine Problematik (Aufbauen von Freundschaften) wohl bei manchen Menschen vielleicht ähnlich, aber die Ursache doch meistens verschieden. Ich glaube auch nicht, dass ich eine Sozialphobie habe, denn ich habe keine Angst vor den (meisten!) Menschen. Mir fehlt nur einfach der Antrieb, neue Leute kennenlernen zu wollen.
In dem Zusammenhang möchte ich jedoch nicht anmerken, dass ich nicht sehr mobil bin (aufgrund meiner - mittelschweren? - Angststörung ), was die Kontaktaufnahme doch erschwert (aber meine Angststörung ist ja wieder ein anderes Thema ....)
Recht herzlichen Dank für Deine/Eure Kenntnisnahme.
Antworten beantworte ich gerne per PN oder auch hier direkt im Forum.
Alles Gute, bleibt gesund,
mit freundlichem Gruß
Bonnaparte
m, 68, wohne in Bonn
Bipolare Störung, Angststörung
Quilonum retard (= Lithium) 1-0-1-0
Quetiapin retard (= Seroquel retard) 0-0-1-0
