Hallo zusammen,
ich hatte gestern das dritte Vorgespräch bei einem möglichen Psychotherapeuten wegen einer aktuellen schwer depressiven Phase (Verdacht auf bipolare Störung). Als wir auf das Thema bipolare Störung mit den damit verbundenen Anzeichen einer Depression bzw. Hypomanie kamen, las er ca. 10 verschiedene Ausprägungen einer bipolaren Störung aus einem Buch vor und fragte mich welche ich davon habe. Er bezeichnete die Diagnose als reinen Verwaltungsakt, irgend etwas müsse als Diagnose in dem Entlassbericht einer Klinik stehen (Bericht liegt ihm vor), eine bipolare Störung gibt es so nicht.
Hintergrund: Die Diagnose Verdacht auf bipolare Störung wurde erstmals vor 1,5 Jahren in in einer Tagesklinik für Psychosomatik in einem Alter von 51 Jahren gestellt. Damals wurde meine erstmals aufgetretene Schlafstörung bzw. depressive Phase wegen Verdacht auf Burnout behandelt und löste sich innerhalb von drei Tagen auf. Allerdings wurde in der Tagesklinik auch erstmals eine hypomanische Phase ausgelöst, Erklärung des dortigen Psychiaters: tiefenpsychologischer Anteil der Therapie. Gleichzeitig wurde in der Tagesklinik aber auch Venlafaxin (150 mg) innerhalb von 4 Wochen abgesetzt, das bekannt dafür ist möglicherweise einen Switch in die Hypomanie auszulösen.
In einem Vorgespräch für eine weitere stationäre Therapie 1,5 Jahre später wegen der zweiten schweren Depression zweifelte der dortige Psychiater nach Einsicht in den Entlassbericht die Diagnose Verdacht auf bipolare Störung an, der vorherige Psychiater hätte einfach nicht gewusst was ich habe. Auch meine ambulante Psychiaterin war etwas irritiert, dass die hypomanische Phase durch die Therapie in der Tagesklinik ausgelöst wurde. Ich habe viel über bipolare Störung gelesen, meiner Meinung nach stimmen meine damit verbundenen Anzeichen einer Depression bzw. hypomanischen Phase überein. Ich bin jetzt vollkommen verwirrt.