Ich bin Angehöriger - meine Frau ist Bipolar Typ II.
Im Moment ist sie nach einer tiefen Depression in einer hypomanischen Phase in welcher sie sich voll fit, gesund und unternehmungslustig findet. Sie glaubt auch durch irgendwelche 'Trigger' ihre Probleme aus den jungen Jahren überwunden zu haben und völlig gesund geworden zu sein.
Für Angehörige ist es schwierig zu verstehen was da gerade passiert. Es ist schier unmöglich ihr Verhalten zu erklären und akzeptieren wenn man nicht das Krankheitsbild im Hinterkopf behält.
Mir hat dieses Forum sehr viel geholfen die jetzige Situation zu verstehen und auch daran zu arbeiten, dass es in unserer Beziehung wieder weiter geht. Wenn du selber deine Krankheit (ich würde eher Gemütsschwankungen dazu sagen) akzeptierts würde ich dir empfehlen mit deinen Angehörigen wenn möglich darüber zu sprechen. Sie müssen auch selber aktiv werden und sich informieren. Wer das wirklich will findet genug Hinweise im Netz: in diesem Forum oder auf [
dgbs.de].
Schämen braucht du dich sicherlich nicht für dein Verhalten. Aufenthalte in der Psychiatrie sind auch kein Grund zu verzweifeln: wenn sich jemand ein Bein bricht muss er auch ins Krankenhaus. Was ich jedoch bei meiner Frau vermisse ist in den Stunden wo es ihr gut geht zu versuchen den Menschen die für sie in schweren Situationen da sind etwas mehr Wertschätzung zu zeigen. Geben und Nehmen sollte schon möglich sein.
Alles Gute!