Hallo beautiful mind
Mich hat sehr erstaunt, wie sich unsere geschichten ähneln. Verrückt!
Ich habe eine ausbildung abgeschlossen und wurde mit 18 jahren das erste mal psychotisch genau vor den abschlussprüfungen. Habe diese in der schweiz mit 5,2 abgeschlossen, das entspricht glaube ich auch deiner 1,8. Habe danach versucht im beruf zu arbeiten und es ist mir erst jetzt wieder aufgefallen was ich damals für eine harte zeit hatte. Ich wollte mir von meiner krankheit nichts anmerken lassen, wurde schamlos ausgenutzt, liess mich ausnutzen und ging immer über meine grenzen. Arbeiten bis zum umfallen. Dazu noch nicht die richtigen medikamente, dazu keinen zu mir passenden psychiater, irgendein dahergelaufener.
Wie ging es?
Schlecht, immer wieder landete ich in der klinik, versuchte auch medis loszuwerden in absprache.
Die medis, die mich heute stabil halten, siehst du in der signatur.
Mit 24 jahren habe ich lithium erhalten, was mir ein neues gefestigtes leben gebracht hat. Heute bin ich 34.
Ich wandere immer mal wieder in die klinik, habe anzeichen oder phasen. Aber dazwischen ist es stabil.
Ich merke geistig keine beeinträchtigung vom lithium, aber ich kannte schon sedierungen von anderen medis.
Ich habe seit einem halben jahr valproat und die einzige bedingung in der schweiz ist ein zuverlässiges verhütungsmittel. Da ich keinen kinderwunsch habe, war das verhütungsmittel auch vorher schon zuverlässig, da musste ich nichts ändern.
Wie geht der partner damit um?
Mein freund und ich sind 9 jahre zusammen. In dieser zeit musste ich bereits 3 mal stationär- 2 mal wegen einer gemischten phase und einmal mit einer manie zwangseingewiesen werden. Er geht in diesem sinne gut damit um, dass er es schafft mich normal zu behandeln, egal in welcher phase ich stecke. Ausserdem fängt er mich auf, durch seine art, wie er auf mich eingeht und mich unterstützt.
Er hat die diagnose schizophrenie, ist medikamentös so gut eingestellt, dass er im 1. Arbeitsmarkt 100% seinem erlernten beruf nachgehen kann. Da bin ich stolz auf ihn. Manchmal sage ich ihm: "Du bist ein übermensch"
Ich glaube, dass neben meiner psychiaterin auch mein freund einen anteil daran hat, dass ich heute in einer guten situation gelandet bin.
Ich war die letzte zeit depressiv, heute habe ich das gefühl ohne depression erwacht zu sein. Aber ich schaue was kommt, zu früh gefreut wäre schade.
Aber logisch wäre es schon, weil mich eine situation bei der arbeit so fertig gemacht hat, dass ich in die depression stürzte. Die situation hat sich gestern geklärt.
Ich denke, du bist auf einem guten weg, vielleicht noch das passende medi finden, obwohl es da immer eine gratwanderung ist zwischen nutzen und verlust an lebensqualität.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten