Hallo beautiful mind,
Willkommen im Forum und danke für das Teilen deiner Geschichte. Ich würd dir gern auch so umfangreich antworten, aber ich glaub das schaff ich gerade nicht, bin schon sooo müde hehe. Trotzdem möchte ich gern kurz auf deine Fragen eingehen.
Habt ihr mit der Erkrankung studiert oder eine Ausbildung gemacht? Wie ist es euch dabei ergangen?
Ich hab mein Abi leider krankheitsbedingt abbrechen müssen. Sowieso ist leider der ein oder andere Abbruch bzw Rausschmiss in der Probezeit drin. Ich hab allerdings meine Verkäufer Ausbildung durchgezogen, obwohl ich zwischendrin wegen Psychose und Depression ein Jahr unterbrechen musste, und dann nach der stufenweise Wiedereingliederung mit nem glatten Einserschnitt abgeschlossen. Meine zweite Ausbildung zur Ergotherapeutin konnte ich leider nicht abschließen, nur das erste Jahr. Ich habe vor im April nächstes Jahr die Schulung zur EX-IN / Genesungsbegleiterin zu machen. Ein Kurs für psychiatrisch Vorerkrankte, um anschließend als Erfahrene in der Psychiatrie mitzuwirken. Ich kann mir vorstellen darauf aufzubauen, wenn mein 1,5 Jahre alter Sohn größer ist, und die Ergotherapie Ausbildung wiederaufzunehmen.
Mein Sohn ist übrigens ein absolutes Wunschkind. Ich hab irgendwann aufgegeben, mich an beruflichen Zielen festzubeißen und für mich entschieden, dass Familie mir auch mindestens genauso wichtig ist. (Aber nun naja trotzdem, der Ehrgeiz wühlt noch, drückt mir die Daumen.)
Wie geht ihr mit dem Thema Medikamente um? Habt ihr etwas gefunden, was euch stabil hält aber trotzdem Gefühle zulässt?
Nein leider nicht. Ich bin lange Zeit mit Abilify zum Aufhalten von Manien/ Mischzuständen mit viel innerer Unruhe einigermaßen gut gefahren, allerdings hatten meine Therapeutin und ich oft das Gefühl, dass es die Depression, die eigentlich IMMER hinterher folgte, verschlimmerte. Als Dauermedikament stumpft es mich ab. Nach dem Ausschleichen war ich 3 Jahre stabil und habe es in den 3 Jahren nur um Weihnachten rum nochmal für 3 Monate angesetzt, das war auch ganz gut (wer liebt Weihnachten noch so sehr wie ich?)
Durch die extremen Hormonschwankungen nach der Geburt letztes Jahr April und der Belastung, dass ich mit meinem 6 Wochen alten Sohn in die Kinderklinik musste, wurde ich quasi Wochenbettpsychiotisch. Ich war 2 Wochen in der Geschlossenen. Zuhause habe ich mich um einen Platz in der Mutter-Kind Klinik gekümmert und durfte dann mit etwa 3/ 4 Wochen zuhause ausharren mit Kind nach Berlin in die Charité. Die 4mg Tavor die die mir in der Geschlossenen reingedrückt haben, habe ich zuhause ausgeschlichen, auch das Abilify und irgendwas mit R, was irre Heißhunger machte. Keine Ahnung wie ich das alles geschafft habe. In der Charité habe ich mich ohne Medikamente behandeln lassen. Wieder zuhause musste ich dann doch nochmal auf eine Mutter-Kind Station, die zuverlässig folgende Depression schlug zu und ich war bereit mich auf Medikamente einstellen zu lassen. Lamotrigin und das zweite war glaube ich Agomelatin. In dem Moment war das auch ganz gut, dass ich mich endlich einlassen konnte und ich sollte mir einen Brief schreiben, für den Fall dass mich wieder keiner erreichen kann: liebe Sternschanze, du bist gerade woanders und weißt alles besser, aber tu dir nen Gefallen, trau deinen Mitmenschen, die wollen dir helfen und der ein oder andere kann das auch!
Ich bin trotzdem auch glücklich, dass ich dass Ausschleichen wieder gewagt habe. Zuletzt hatte ich unter der Dauermedikation den Gedanken, was wenn ich mit dem Auto... ich hab mich voll erschrocken und wusste, das bin ich nicht.
Also fahre ich gerade mit dem Fahrplan, Frühzeichen sehr ernst zunehmen, enger Kontakt mit Hausarzt, Therapeut und Energieheilerin (und ja, der spirituelle Part hat mich auch echt weitergebracht), notfalls Medis aber nicht als Dauer, möglichst tägliche Bodyscan Übung
Wie geht euer Partner/in mit der Erkrankung um?
Gut, mein Mann liebt mich und ich ihn. Ich stelle gerade fest dass ich doch irre viel geschrieben hab... er kommt gerade heim also machts gut ihr Lieben
Sternschanze