Hallo miteinander,
ich möchte gerne meine Erfahrungen mit dem Schlafentzug teilen, gestern auf heute hatte ich den 7. dieses Jahr, bzw diesem Herbst auf Grund einer depressiven Episode.
Bei mir sieht das, mit Absprache meines Psychiaters, so aus, dass ich eine Nacht komplett wach bleibe und den darauf folgenden Tag ebenso, anschließend abends zur normalen Bettzeit schlafen gehe. Darauf folgen 2 Nächte mit normalen Schlafenszeiten.
Allerdings ist es echt anstrengend, das alleine durchzuziehen und wie schon mehrere geschrieben haben, muss man auch aufpassen dass es nicht in die Manie umschwingt.
Ich bin Bipolar II, also sind meine depressiven Episoden schlimmer und länger als die Manischen.
Derzeit nehme ich an Medikamten Lizium 450mg (morgens und abends), Aripiprazol 5mg (morgens), Quetiapin retrard 150mg (abends) und Doxepin 100mg (abends). Bei Bedarf Quetiapin 25mg oder Tavor 1mg (wobei ich Tavor komplett weglasse).
Bei einem Schlafentzug pausiere ich allerdings mit der Abend-Ration an Medikamenten (habe das vorher auch mit meinem Psychiater vorher abgesprochen).
Was mir hilft auf dem laufenden zu bleiben, wegen Stimmungsveränderungen ist dass ich dazu "Buch führe". Also auch die Uhrzeiten aufschreibe je nach Veränderung aber auch wenn sich mal eine Nacht nichts ändert, was auch vorkam bei mir.
Ich empfinde es meistens als sehr wirksam, da ich das Gefühl habe im Laufe des Tages wieder mehr ich selbst zu sein, Kommunikation funktioniert besser, mehr Antrieb, mehr Sozial-fähig, etwas kreativer.
Allerdings ist es meist so, dass gleich beim nächsten Mal schlafen gehen, es am Tag drauf umso gedrückter ist mit der Stimmung..
Es ist momentan das einzige was mir etwas Lichtblick verschafft, zudem wird auch an der Medikation leicht etwas verändert. Aber nur leicht.
Freue mich darauf mehr über eure Erfahrungen zu lesen, da es nicht wirklich viel "brauchbares" Material dazu im Web gibt..
Haltet die Ohren steif, egal was euch hilft, wir schaffen das schon.
You're not alone.
Liebe Grüße,
Susi