Auch ich habe mich in den letzten Jahren viel mit dem Thema Schlaf befasst. Ich habe zeitweise Schlaftagebuch geführt, mir selbst eine zirkadiane Schlafstörung diagnostiziert und recherchiert, wie man seine innere Uhr richtig einstellt. Es half alles nichts.
Wenn ich weniger als 13 Stunden geschlafen hatte, fühlte ich mich nicht ausgeruht. Um mich in den 24-Std.-Rhythmus zu zwingen, habe ich mir also Mühe gegeben, nach 11 Std. wieder zu schlafen.
Bei diesem Verhältnis von Wach- und Schlafzeit wurde ich immer wieder depressiv.
Das Ergebnis also auch bei mir: Durchwachte Nächte, verschlafene Tage, Tagesmüdigkeit, immer die Angst vor der nächsten Manie (trotz Phasenprophylaxe). Das habe ich auch so in den letzten Rentenantrag reingeschrieben und dass ich Hilfe wünsche.
Meiner
Psychiaterin habe ich also mein Leid geklagt und sie sagt: "13 Std schlafen ist pathologisch. Das könnte
Schlafapnoe sein. Gehen Sie mal zum HNO."
Die HNO hat mir in Mund und Nase geschaut und festgestellt, dass da nichts operabel ist, aber eben auch nichts operiert werden muss, also keine Mandeln oder Polypen irgendwas versperren. Sie hat mir angeboten, ein Gerät für zu Hause mitzugeben, dass Atemaussetzer usw ambulant misst. Das müsste ich auch bezahlen. Beim Lungenfacharzt sei es aber kostenlos, weil es da die Kasse zahlt. Beim
HNO ist es eine IGeL und kann nur bei positivem Befund hinterher von der Kasse erstattet werden.
Ich also zum
Lungenfacharzt. Da wurde erstmal gemessen, wie meine Sauerstoffsättigung normalerweise ist, wenn ich wach bin und keine Maske trage. Dann bekam ich dort das Gerät mitgegeben (ich glaube, die Untersuchung heißt Polygraphie). Ich hatte richtig schlimm viele Atemaussetzer.
Also ins
Schlaflabor. Dort konnte ich in der ersten Nacht zwar vor Aufregung kein Auge zutun, aber in der zweiten wurde bestätigt, dass ich nicht nur krass schnarche, sondern auch Atemaussetzer habe und mir eine Schlafmaske mit Gerät, das mir Luft in Mund und Nase pustet, super helfen kann. So was habe ich jetzt zu Hause. In meinem Blog hatte ich mal über meine Schlafprobleme berichtet, da habe ich ein Bild eingefügt: [
ingoschreibtanders.blog] (runterscrollen)
Mein Schlaf war bisher nie erholsam wegen der Schlafapnoe, weil die die Schlafarchitektur stört, es fehlt der Tiefschlaf und so kann der Körper sich nicht erholen, weil man immer nur träumt (versimplifizierte Kurzfassung).
Ob Du nun Schlafapnoe hast oder nicht, empfehle ich,
die tägliche Schlafmenge zu reduzieren. Schlafentzug auf Raten, sozusagen. Nicht ganz durchmachen. Angenommen, du schläfst bisher immer 12 Stunden, dann versuche es erst mit 10 oder 8 Stunden. Schläfst Du 10, versuche es mit 8 oder 6. Weniger als 6 Stunden würde ich nicht empfehlen.
Grundsätzlich kann natürlich auch ein Gang zum Arzt helfen. Es gibt Schlafmediziner, wie zB die Praxis in Hamburg, bei der ich war:[edit: bitte keine Werbung für Niedergelassene]
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Pronomen: er, Baujahr 80, GdB 50, voll erwerbsgemindert, berufsunfähig
Diagnosen: 03/2009 rezidiv. Depression, 06/2012 schizo-affektive Störung, 08/2016 bipolare Störung, 02/2019 Psoriasis, 03/2019 Psoriasisarthritis, 10/2021 Schlafapnoe, 07/23 VD ME/CFS u.a.
Medis: Valproat 500mg 1-0-2-0, Olanzapin 2,5mg 0-0-0-1, bei Bedarf Perazin 25mg 1-3x/Tag u.a.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.21 16:16.