Hallo Balu,
Puh ein bisschen muss ich mich auch noch an die Direktheit im Forum gewöhnen und auch schauen dass ich mich nicht zu schnell angepikst fühle und in eine Rechtfertigung hinein gerate.
Erstmal danke für dein Lob.
Der Text war ursprünglich nicht für ein Forum gedacht, ehrlich gesagt war der Zweck beim Schreiben noch nicht klar, daher den Satz "ich weiß nicht warum du das hier liest" bitte nicht überinterpretieren.
Ich habe als Hauptdiagnose eine bipolare Störung mit depressiven Phasen, Mischphasen und manisch psychotischen Phasen. Ich bin allerdings auch durchdiagnostiziert, eine schizoaffektive Störung, posttraumatische Belastungsstörung, Borderline finden sich durchaus auch in den Unterlagen. Daher auch meine anfänglichen Worte über das sich mangelhaft fühlen durch die Diagnosen von Menschen, von denen man sich Hilfe erhofft.
Was meinst du damit dass ich zuviel Prosa schreibe?
Ich habe Freunde verloren, ich hatte Suizidgedanken, ich war 7 mal in stationärer Behandlung, davon 2 mal geschlossene, habe Medikamente genommen und nehme sie nach wie vor in Akutphasen (fühle mich aber ansonsten ohne besser, auch wenn das manchmal mehr Disziplin erfordert und das Risiko erhöht, keine leichte Entscheidung). Ich habe mehrere Arbeitsplätze verloren, am schwersten traf mich der Abbruch meiner Ergotherapie Ausbildung wg Depression.
Ich weiß aber nicht ob das zielführend ist den Fokus darauf zu legen und die Erfahrungen in den Details hilfreich sind wiederzugeben. Mein Ehemann ist mir nicht weggelaufen, wir feiern bald 10-jähriges. Mein Sohn ist 1,5 und fröhlich. Ich habe inzwischen Freunde die zu mir stehen und glaube das ist auch dadurch machbar, dass ich versuche mich im worst case doch eher an Fachleute zu wenden statt andere zu sehr mit rein zu ziehen, weiß ich aber auch nicht sicher, ich bin einfach nur froh das es so ist. Seit kurzem versuche ich mir wieder eine berufliche Perspektive zu erarbeiten und strebe an, an der EX-IN Schulung (Genesungsbegleitung von Betroffenen für Betroffene) teilzunehmen.
Ich möchte damit nicht sagen dass alles rosarot ist, aber ich bin glücklich dass ich trotz all dem was ich durchmachen musste gerade da bin wo ich bin. Ich habe versucht diese hoffnungsvolle Richtung auch in meinem Text zu beschreiben.
Liebe Grüße und gute Nacht
Sternschanze