Guten Morgen Bonnaparte,
ich habe auch eine Angststörung. Da kenne ich mich bestens aus. Ich habe mit Mitte 20 eine Verhaltenstherapie gemacht, die zur
Grundlage hatte, dass ich mich langsam den phobisch besetzten Orten gestellt habe.
Erst mit Therapeutin, später dann alleine. Mir hat das damals ganz gut geholfen, aber Fakt ist, wenn ich nachlässig werde, kommen
meine Ängste wieder zurück und lähmen mich mehr als zuvor.
In der Hypomanie bin ich so ziemlich angstfrei und in der Manie sowieso, aber in der Depression habe ich das Verhalten eines
Kindergartenkindes.
Da macht mir alles Angst. Alleinesein, Krankheiten, alleine rausgehen, Zahnarztbesuch, fliegen, autofahren, Schlangen und Eidechsen,
Frösche, Spinnen usw. und wenn es ganz arg wurde, bekam ich in der Nacht Panikattacken, also war ich nicht einmal zuhause sicher
vor meiner generalisierten Angststörung.
Mir persönlich hat am meisten geholfen an die Nordsee, also auf das Land zu ziehen. Hier komme ich zur Ruhe, man grüßt sich
noch und alles geht ruhiger vonstatten. Keine Hektik, unfreundliche Menschen, Aufzüge oder U-Bahnen.
Was mir auch geholfen hat, war ein völlig anderer Hinweis und zwar zu lernen mich zu positionieren im Umgang mit Menschen.
Ich war eher der ruhige Typ, der sich viel gefallen lassen hat und das hat zu Aggressionen und Ängsten bei mir geführt. Seitdem ich
mich wehre, sind die Ängste ziemlich minimiert, dafür aber auch die Bekanntschaften, da viele mich als Schaf in Erinnerung hatten.
Mir geht es seitdem was die Ängste betrifft, deutlich besser. Meine Zahnarztphobie habe ich noch, aber auch die ist deutlich milder
geworden. Ich mußte mich in der Vergangenheit immer mit Lexotanil "abschießen". Heute habe ich einen Stein in der Hand zur
Beruhigung und zum Festhalten und eine sehr nette Zahnärztin, die mich ernst nimmt.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen, sonst schicke mir eine pm.
Turicum