Hallo Midori,
das, was du schreibst, ist depressives Denken.
Das färbt alles dunkel und negativ. Aber verstehen kann
ich das natürlich auch. Aber: Depression lügt!
Ich vergleiche da mal mit Musik.
Zuerst hat man sich auf einem Festival ganz vorne vor den
Boxen zugeballert und alle Synapsen liefen am Limit, alle
Regler auf volle Pulle, Ohren kurz vorm explodieren, Feuerwerk
der Emotionen zwischen ihnen.
Und dann geht die Musik aus, ohrenbetäubende Stille.
Leise Musik wird als öder und lahm empfunden, denn
die Regler stehen alle noch auf "gibs mir hart".
Es braucht dann eine Weile, bis die Regler wieder auf
normale Stärke gestellt sind, die Ohren sich entspannen und
der normale Geräuschpegel sich wieder einstellt.
Bei der Bipo ist das ähnlich. Die Manie ist das vor den Boxen
stehen, die Depression ist da dann "Stromausfall" und der
Typ, der mit der Gitarre dann versucht, die Show am laufen
zu halten, kommt einem leise, langweilig und doof vor.
Egal, wie krank man ist, man kann versuchen, sein Denken
in die "gesunde" Bahn zu bringen. Wenn die Wolken tief hängen
und alles grau ist - ja, fühlt sich scheisse an. Aber dahinter scheint
die Sonne, wie eh und je. Und sie wird wieder Scheinen, denn
Wolken sind nicht beständig, die Sonne schon. Daher muss man
nicht unbedingt gleich in die Wüste und dort den Hitzetod sterben,
man muss einfach nur ein Weilchen warten, dann verbrennt die
Sonne die Wolken und alles wird wieder warm und schön.
Das Gefühl ist das eine, das Wissen das andere. Das eine kann
man als "Gegengift" gegen das andere nutzen. Quälen einen die
Gedanken, kann Fühlen das ändern, quälen einen die Gefühle,
kann Denken(Wissen) das ändern. Das schwere sind nicht diese
Zustände, sondern der Weg von einem zum andern. Dafür gibts
aber Medikamente und auch Therapien, die einem diesen Weg
leichter machen können. Gehen muss man ihn immer selbst.
Also, die Depression lügt. Du weisst in dir, das du auch schönes
erlebt hast und es wieder wirst. Such danach, betrachte es, "streichle"
es und du wirst wieder aus dem Loch finden. Lass dir dabei helfen,
durch Medikamente, Freunde, Therapien ... Es gibt viele Wege, aber
kaum einer ist einfach oder gar ein Fließband. Du musst selbst
laufen. Schritt für Schritt. Und wenn es leichter wird: Nicht rennen, einfach
nur gehen, Schritt für Schritt.
Du schaffst das! Geh einfach Schritt für Schritt. Nach jedem Berg kommt
ein Tal, aber dazwischen sind die wunderschönen Ebenen. Also, Schritt für
Schritt, die nächste Ebene ist nicht mehr weit ;)
lg
zuma
#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#
Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.
Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.
Vielleicht wird alles vielleichter