Moin moin Seawaves,
schöner Name übrigens.
Auf so einen Beitrag habe ich gewartet. Das soll den Wert der bisherigen nicht schmälern, sie waren auch wertvoll.
Ich mache für meine Frau eine Kopie. Was ich so im Forum schreibe, betrifft sie ja anonym auch.
ZB mein post mit der Schilderung unseres ersten Treffens, Stichwort "braungebrannt ", hat unterschiedliche Reaktionen bewirkt. Zukünftig unterlasse ich solche Chauvi-verdächtigen Bemerkungen.
Mir fehlt das Alter deiner Tochter, aber ich vermute, sie hat die Diagnose zum ersten Mal.
Kurz zu mir:
1. Phase mit 18, hieß damals endogene Psychose, die hatte ich auch ganz doll. Wäre gut gewesen, wenn ich mir nicht eingebildet hätte, jeder könne meine Gedanken hören, ein Alptraum!
2. Phase mit 21, 3.-4. Semester. Zu meiner Freude war in der Uniklinik alles anders: Kein Wachsaal mi 20 Patienten mehr, nette Mitpatienten etc.. Ob allerdings das Ganze BiPo hieß, weiß ich nicht mehr.
Jedenfalls bekam ich Lithium als Dauermedikation, was wegen eines mittleren Tremors abgesetzt wurde. Danach habe ich wohl nix mehr geschluckt.
3. Phase mit 50 hat mich meine Kanzlei gekostet, vielleicht zum Glück; ich bin eben kein guter Anwalt gewesen, dafür bin ich zu sozial eingestellt. Die Mandanten können dich vor jeden Karren spannen, obwohl man oft denkt, geschieht ihm zu Recht.
4.Phase mit 65 vor 3,5 Jahren in der nicht geliebten Karl Jaspers Klinik in Bad Zwischenahn. Da war ich oft als Beigeordneter, weil Zwang zur Einweisung richterlich überprüft wird.
Erste Zwangseinweisung in der Geriatrie, da ich 65 war und in der allgemeinen Geschlossenen kein Platz war.
Tolle Senioren/innen kennengelernt.
Woche draußen 2. Einweisung mit Trara: 2 Gerichtsvollzieher und 2 Polizisten mit meinem Betreuer. Die Haustür habe ich noch reflexartig zugeschlagen, an der Trassentür gab ich auf. Ich durfte nicht mal ordentliche Schuhe anziehen.
Zur Klappse später mehr.
Auch mein post handelt viel von mir, aber BiPo I Karrieren sind immer lange geschichten,.
Meine Frage: Hat deine Tochter ihre erste Phase, das Alter könnte ja passen. Da ist die Tatsache, dass solche Phasen vorbeigehen, tröstlich. Das normale Leben kommt wieder.
Handelt es sich um Bipo I oder II. Letzteres ist die Arschkarte, erstere verhilft manchmal zu fantastischen Höhenflügen, egoistisch, ich weiß, aber selbst mit den dollsten Drogen kann man das nicht erreichen.
Im Hinterkopf habe ich, dass es mehr Depris sind.
Da kann dir Heike super helfen. Die ist selbst Bipo II und hat eine Ausbildung dazu gemacht. Aber wahrscheinlich hilft sie dir schon, die Gute.
Falls du spezielle Fragen hast, gerne, auch als PN!
Schönen Donnerstag wünscht
Kain und Abel
Bipo 1, 1971, 1973, 2000 und 2017 in der Klappse, 3mal freiwillig, zuletzt 2mal mit Zwang, 70 Jahre alt