Hallo Forum,
ganz sensibles Thema für mich. Ich weiss erst konkret seit 2017, dass ich bipolar bin. Ich hatte mehr mit Depressionen in der
Vergangenheit zu tun.
Mein Sohn fand es als Kind auch cool, dass ich immer so lustige Ideen hatte wie z.B. abends noch einmal schnell Schlitten
fahren.
Gleichzeitig war er in kindlicher Sorge, wenn ich nicht aus dem Bett kam, weil ich so traurig war und hat versucht mich aufzu-
muntern.
Ich habe auch das Buch von Sebastian Schlösser gelesen: Dein Papa hat ne Meise oder so ähnlich und fand es sehr gut.
Mein Sohn wird jetzt bald 18 Jahre alt und er hat sich von mir abgewendet, als ich manisch wurde.
Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht, aber meist hat er mich angeguckt, als ob ich schon wieder "irre" bin. Da ich weiß,
dass er Kaney West toll findet, habe ich es sogar auf der Schiene versucht. Irgendwann habe ich aufgegeben. Sein Vater
ist auch psychisch krank, aber redet nicht darüber und hetzt gegen mich, dass ich irre bin. Das tat ziemlich saumäßig weh.
Ich finde es schwierig, die Schubladisierung ist schnell da. Wie offen soll man sein? In seiner Schule wußten sie auch, dass
ich im KH war wegen Depressionen, danach fühlte ich mich nicht mehr so ernst genommen von der Klassenlehrerin.
Es ist doch so, wenn man etwas körperliches hat, bekommt man Mitleid, bei etwas psychischem ist leider noch bei vielen
Menschen irgendein Vorurteil im Kopf.
Wichtig ist es aber meines Erachtens schon, es den Kindern zu erklären, damit gar nicht erst Schuldgefühle entstehen können,
dass sie die Schuld haben, an unseren Phasen.
Lieben Gruß
Turicum