Hallo Formeleins,
bitte entschuldige die späte Antwort.
Deine Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten.
Der Punkt ist der, dass ich seit Ende der Neunziger Jahre mit den Diagnosen "rezidivierende Depression" und "Dysthymie" unterwegs war. In all den Jahren habe ich mich über längere Phasen intensiv mit der Erkrankung auseinandergesetzt: Pharmakotherapie, Psychotherapie, psychosomatische Klinik, Selbsthilfe.
Insofern erschüttert die Diagnose "bipolar Il" in gewisser Weise mein Selbstbild. Damit ist es plötzlich auch viel schwieriger, andere Betroffene für einen persönlichen Austausch oder auch nur Fach- und Ratgeberliteratur in deutscher Sprache zu finden, weil ich plötzlich keine häufige Erkrankung mehr, sondern eine seltene habe.
Inzwischen habe ich das Lamotrigin wieder ausgeschlichen, weil es keine große Wirkung gezeigt hat. Die eher hohen Dosen an Antidepressiva, die ich bisher gegen die als unipolar eingeschätzten Depressionen genommen hatte, mag mir mein inzwischen nicht mehr neuer Psychiater vor dem Hintergrund der neuen Diagnose nun verständlicherweise auch nicht mehr verschreiben. Das alles macht mich ein bisschen ratlos.
Viele Grüße
Kroki