Guten Morgen,
"Es ist halt nie so einfach und geradlinig zu beurteilen. Worte wie
Co-Abhängig sind halt auch nur Etiketten, die eine Richtung anzeigen.
Aber mehr auch nicht. Der Einzelfall ist oft viel komplexer, gerade in
langjährigen Beziehungen, denn da spielt ja viel mehr mit als nur
Krankheit und ihre Symptome." (Zuma)
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Dies ist ein sehr interessanter Baum!
Ich denke, dass ich ebenfalls in einer vergangenen beendeten Beziehung viele Kriterien der Co - Abhängigkeit erfüllt habe.
Dort ging es zum einen um eine Alkoholabhängigkeit zum anderen um psychische Störungen bei meinem damaligen Partner.
Ich sehe es aber mittlerweile wie Zuma, dass "Co - Abhängigkeit" - wie viele andere Diagnosen - ein Etikett ist, das hilfreich sein kann oder auch eben nicht.
Meinem Empfinden nach treffen solche Schlagworte und Etiketten eben meist nur einen Teil der Wahrheit.
Das allermeiste, was in das Beziehungsgefüge sonst noch mit hinein wirkt, wird hier nicht zu lesen sein.
Weil es wohl auch den Rahmen sprengen würde.
Für mich persönlich war es die richtige Entscheidung, mich aus dem langjährigen "co- abhängigen Beziehungsgefüge" heraus zu lösen, weil es mir auf längere Sicht all meine Energie zu rauben drohte.
In therapeutischer Begleitung im Nachhinein dem nachzuspüren, warum ich mich in der Rolle der sich kümmernden/ (über-)fürsorglichen Partnerin so gut aufgehoben fühlte, ist dann ein Weg, den ich innerhalb dieser Beziehung wohl kaum hätte beginnen können. Ich war damals so etwas "wie betriebsblind" oder zu sehr verwoben in dieses Beziehungsgespinst.
Dass Irma nun versuchen möchte, ihr eigenes Handeln zu verändern und dies ganz sicherlich wechselwirken wird mit dem Verhalten ihres Freundes, sehe ich als große Chance...
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Liebe Grüße,
Miramis
Erstmals Diagnose BS im Frühjahr 2010 , bis 2012 aufrecht erhalten und mehrfach von verschiedenen Fachärzten bestätigt. Sehr starker jahreszeitlicher Einfluss, Wohnort nördlich des Polarkreises.
In dieser Zeit keine Medikation.
2012 Rückzug nach Deutschland aus dem Ausland.
In Folge schlagartige Verbesserung der bipolaren Problematik. Keine Bestätigung der Verdachtsdiagnose BS in Deutschland. Statt dessen eher "stabile langjährige depressive Phasen" bis zum Herbst 2018:
Erstmaliges Wiederauftreten einer hypomanischen oder manischen Phase in Deutschland, Dauer drei Monate, nach Einstellung mit Quetiapin 300 mg Abgleiten in eine nachhaltige Depression, Dauer 1,5 Jahre.
Seit etwa April 2020 - nach schrittweisen und fachärztlich begleitetem Ausschleichen des Quetiapin - Beginn einer hypomanischen oder manischen Phase bis Herbst. Dann Einschleichen von Lithium.
Aktuelle Medikation: 25 mg Quetiapin Retard abends
450 mg Quilonium Retard abends