Hallo soulvision,
ich schreibe hier auch nicht aus der Sicht einer Mutter als Angehörige von Kindern,,
die bipolar sind, sondern von mir als bipolare Mutter.
Das ist nochmals eine ganz andere Sichtweise.
Ich habe mit einer bipolaren Mutter gelebt und war als Kind völlig verunsichert aufgrund ihrer
Reaktionen, gefühlsmässig, unberechenbar, eben bipolar, wie ich später erfahren habe.
Ich konnte es nie einordnen, was mit ihr gerade los war und wir alle aus der Familie waren
ständig bemüht, es ihr recht zu machen und ihre Ausbrüche zu erdulden.
Dass die Familiensituation (mein Vater hatte ebenfalls eine psychische Erkrankung)vielleicht auch
ein Grund mit war, dass mein Bruder und ich selber psychisch krank wurden, davon gehe ich mal aus.
Meine Kinder haben sicherlich auch einiges miterlebt in meinen depressiven Phasen, davon weiss
ich heute, weil wir darüber gesprochen haben und es auch heute noch tun.
Auch als bipolare Mutter hatte ich immer noch die Kraft, aus den schlimmen Erfahrungen die ich
selber mit meiner Mutter gemacht habe, viele Dinge anders zu machen.
Es war mir immer das grösste Bedürfnis, meine Kinder zu schützen, vor allen Dingen auch vor mir,
egal wie schlecht es mir ging.
Und das sage ich meinen erwachsenen Kindern auch heute noch, dass sie aufpassen sollen,
nicht zu viel Verantwortung für mich zu übernehmen.
Von daher habe ich schon früh Therapien gemacht, mich mit der Krankheit auseinandergesetzt,
viel darüber gelesen und mein Ex-mann und ich haben früh angefangen, mit unseren Kindern zu reden,
bzw auch gemeinsame Therapien gemacht, um die Kinder möglichst zu schützen,.
Auch mein Ex-Mann hat viel aufgefangen.
Nun hatten wir auch beide soziale Berufe, von daher kann man sich vielleicht auch besser in
ähnliche Situationen einfühlen.
Die Herangehensweisen hören sich vielleicht sehr rational an, aber es brachte auch starke
Gefühlsregungen mit sich.
Es ist ja auch nicht so, dass ich als bipolarer Mensch gar keine Kontrolle mehr hatte über das was
ich tue und ich hatte durchaus auch gute Phasen und war stabil.
In manischen Phasen sicherlich nicht, aber ich bin bipo 2, hauptsächlich depressiv und hypomanisch.
Ich rede es nicht schön und es waren viele Situationen für meine Kinder, die sie mit mir erlebt haben
nicht einfach, wie schon geschrieben, wir reden auch heute noch darüber und alle 3 Kinder sind
zum Glück psychisch gesund und stabil, trotz meiner Erkrankung.
Aber dafür habe ich auch sehr viel getan, weil mir das wichtigste war, dass sie niemals so mit
einer bipolaren Mutter aufwachsen sollten, wie ich es musste und gelitten habe.
Es ist mir sicherlich nicht immer gut gelungen.
Ich verstehe nicht, was daran Bullshit sein soll, aber egal.
Falls Du noch mehr erfahren möchtest, gerne auch PN, wenn Du das möchtest.
Momentan bin ich noch im Forum.
Viele Grüsse
mexx
Betroffene Bipo 2
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Niemand braucht so bitternötig ein Lächeln
wie derjenige,
der für andere keins mehr übrig hat.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.21 18:55.