Hallo ihr lieben,
ich befinde mich aktuell in einer sehr merkwürdigen Phase ( ich hoffe es handelt sich tatsächlich nur um eine Phase und bleibt nicht dauerhaft so ) und hoffe hier mit Menschen in Kontakt kommen zu können die vielleicht schon ähnliches erlebt haben.
Im letzten Herbst bin zum wiederholten Male an einer Psychose erkrankt nachdem ich circa vier Jahre frei von Krankheitsphasen war. Leider musste ich zwangseingewiesen und in der Klinik fixiert werden. Im Verlauf des Klinikaufenthalts ( ich war sieben Monate dort, auf vier verschiedenen Stationen, so lange wie noch nie zuvor ) mussten meine Medikamente umgestellt werden weil die ÄrztInnen die Befürchtung hatten dass ich nicht wieder von der Psychose runterkomme.
Ich nehme nun Lithium und Risperdal und habe das große Glück seit knapp zwei Monaten aus der Klinik und frei von psychotischen Symptomen zu sein.
Nun zum Ist-Zustand: Es fängt damit an dass ich mich beim Bäcker / im Supermarkt dauernd verhaspele und stottere, teilweise verpeile ich dass ich angesprochen werde etc. Das kenne ich zwar schon in leichter Form von mir, nun ist es aber extrem geworden. Auch Behörden / Firmen anzurufen fällt mir super schwer, da ich meine Anliegen sprachlich oft nur mangelhaft hervorbringen kann und oft panisch irgendwas sage um keine komischen Pausen entstehen zu lassen. Außerdem fällt es mir schwer mich in Gesprächen einzubringen wenn ich mit mehr als einer Person zusammen bin. Ich höre was gesprochen wird, kann aber absolut keinen Bezug dazu nehmen / mir fällt nichts dazu ein was ich erwidern könnte. Grundsätzlich bin ich ein eher redseliger, unterhaltsamer Typ, kriege nun aber häufig kein einziges Wort hinaus, von einem flappsigen Spruch oder Witz mal ganz zu schweigen. Ja, ich fühle mich regelrecht etwas "verdummt" und habe riesige Angst dass das vielleicht Spätfolgen der heftigen Psychose sein könnten unter denen ich nun mein gesamtes Leben leiden muss. Ich kann gar nicht richtig beschreiben wie es sich anfühlt in Gruppen dabei und doch woanders zu sein, es ist wie so ein neben-mir-stehen. Meine Eltern und einige Freunde versuchen mich zu beschwichtigen dass es durch die Medikamentenumstellung und die lange Psychose eben einfach etwas dauert bis ich mich wieder "reinfinde", es fühlt sich aber für mich so endgültig an als ob es jetzt so bleiben würde, ich kann selbst nicht beschreiben warum.
Dazu kommt dass ich nicht länger als 4-5 Stunden schlafe, egal wie übermüdet ich ins Bett gehe, selbst nachdem ich mich tagsüber mit Sport super ausgepowered habe.
Puh ja, es tat auf jeden Fall schon mal gut das gerade einfach mal aufzuschreiben, über Antworten, eventuell sogar von Leuten denen es ähnlich ergeht / ergangen ist würde ich mich sehr freuen. Ich kann diesen Zustand gar nicht so genau beschreiben, es ist auf jeden Fall super quälend und ich frage mich täglich warum ich nicht etwas sanfter mit mir selbst sein kann. Ich weiß dass ich es grad sowieso nicht ändern kann, will aber nichts sehnlicher als "da raus", am besten gestern noch.