Guten Morgen,
viele Jahre (fast 20) hatte mein Mann weder eine manische noch eine depressive Phase. Unser Alltag war das, was allgemein als normal bezeichnet wird.
Seitdem das große C nun tagtäglich duch die Medien rattert, die unterschiedlichsten Meinungen dazu durchs Netz geistern, hat er in diesem Jahr eine manische Phase seit mindestens 4 Wochen, die zum Einen sehr anstrengend ist, da seine Ideenflut und sein Redefluß unermüdlich sind und zum Anderen auch dazu führte, dass er vor 1 1/2 Wochen einen Kredit über 45000€ aufnahm, denn er hätte ja soviel anzuschaffen.
Gut, bei seiner wirklich guten Pension müßte ich mir wahrscheinlich keine Sorgen machen, aber wir zogen im Oktober 2019 von Bayern nach Schlewig-Holstein, haben hier eine Immobilie erworben, für die wir monatlich bei der Bank abzuzahlen haben. Damals haben wir alle Verbindlichkeiten unter einen Hut gebracht, damit die monatliche Belastung in einem Rahmen ist, der überschaubar bleibt.
Aber gut, das wollte ich hier nicht breit treten.
Was mich wirklich schwer belastet ist die Tatsache, dass es für mich als Angehörige kaum Hilfe und Unterstützung gibt. Der sozpsych Dienst würde mit ihm reden, ihm aber gleichzeitig mitteilen, dass ich ihn "gemeldet" hätte. Wenn er dann uneinsichtig sei, wäre sie/er aus der Nummer raus. Übrig bleibe dann ich als "Verräterin", was zur Folge hätte, dass dann hier alles in Scherben liegt.
Gibt es wirklich keinen anderen Weg, als das notwendigste einzupacken und für einige Zeit unser geinsames zu Hause zu verlassen?
Vernünftige Gespräche sind nicht möglich, komme ja kaum zu Wort. Und wenn doch, ist alles, was ich sage falsch und er droht zum Teil damit, einfach abzuhauen, der Bank zu sagen, dass ich alles verbockt hätte und er nun die Zahlungen einstellen würde....
Bin ratlos und wüßte gern, wie andere Anghörige in ähnlicher Situation agieren.
Sylvie