@Alicia
Deine Erklärung für Bipolarität kommt mir sehr sehr bekannt vor. Wenn ich meine älteren Beiträge hier drinnen anschaue sehe ich mich selbst wieder. Es ist unheimlich schwierig, Verantwortung für die Krankheit zu übernehmen, ohne die Ursachen zu sehr in der Aussenwelt zu suchen.
Mittlerweile interessiert mich das Thema weniger. Ich kann die Gesellschaft nicht ändern, und den Umstand, Bipolar zu sein ebenso wenig. Aber ich kann beides akzeptieren und versuchen damit umzugehen.
Versteh mich nicht falsch, auch ich finde den Kapitalismus und dessen Grundmechanismen zum kotzen. Ich versuche, dem "höher schneller weiter" aus dem Weg zu gehen, bin berentet und führe ein eher zurückgezogenes Leben. Ich suche die Ruhe und respektiere meine Grenzen ohne mich zu sehr in Schuldgefühle zu stürzen.
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Bipolarität in der Antike (WIkipedia)
Bipolare Störungen sind schon seit langem bekannt. Erste Schriftzeugnisse aus der Antike belegen bereits die Kenntnis der beiden Zustände, zunächst als gesonderte Krankheiten durch den berühmten Arzt Hippokrates von Kos. Bereits einige Jahrhunderte danach erkannte Aretaeus von Kappadokien die Zusammengehörigkeit von Depression und Manie.
Hippokrates von Kos beschrieb im 5. Jahrhundert v. Chr. die Melancholie (konnte der heutigen Depression entsprechen). Er nahm an, dass sie durch einen Überschuss an schwarzer Galle entstehe, die von der organisch erkrankten Milz ins Blut ausgeschieden werde, den gesamten Körper überflute, ins Gehirn eindringe und Schwermut verursache. Mit dieser Vorstellung ist das griechische Wort Melancholia eng verzahnt (griechisch: μελαγχολια von μελας: melas: „schwarz“, χολη: cholé: „Galle“). Hippokrates verwendete auch bereits den Ausdruck Mania (Manie), um einen Zustand der Ekstase und Raserei zu beschreiben. Diese Bezeichnung (griech. μανία: manía: Raserei) hielt sich seitdem bis heute in der Wissenschaft. Statt des griechischen Wortes Melancholie wird heute das Fachwort Depression für den anderen Extrempol dieser Erkrankung verwendet, das aus der lateinischen Sprache stammt (lat. depressio „Niederdrücken“).
Der griechische Arzt Aretaeus von Kappadokien vermutete ähnliche körperliche Ursachen, erkannte aber bereits im 1. Jahrhundert nach Christus eine Zusammengehörigkeit der beiden extremen Zustände, die als Gegenpole so weit auseinanderliegen, und beschrieb somit als erster die bipolare Störung: Meiner Ansicht nach ist die Melancholie ohne Zweifel Anfang oder sogar Teil der Krankheit, die Manie genannt wird…[37] Die Entwicklung einer Manie stelle eher ein Zunehmen der Krankheit dar als einen Wechsel in eine andere Krankheit.
Die Griechen kannten zwar den Kapitalismus noch nicht, dafür gründete Ihre vielgerühmte Demokratie wirtschaftlich auf Sklavenhaltung und Leibeigenschaft. Welche wie auch die Frauen kein Stimmrecht hatten..