Die Krankheit hat einfach zu viele verschiedene Gesichter.
Das finde ich einen entscheidend wichtigen Satz von downtoearthguy.
Der sich ja nicht nur auf die Manie bezieht.
Und vielleicht wäre es eine gute Idee, alle Gesichter der Krankheit aufzuschreiben.
Wenn jemand nur spirituelle Erfahrungen mit der Manie hat, kann er oder sie das ja mitteilen.
Und dann so: Spirituell war es so und so. Mehr gab es nicht. Keine Beziehungen kaputt gegangen,
auf der Arbeit nichts, auch sonst nichts. Alles nur glorreich. Hoffe, das bald wieder zu erleben.
Warum sollte da jemand etwas gegen haben?
Bei mir war es anders. Für mich waren meine beiden Manien die teuersten Erfahrungen
meines Lebens, und das meint nicht nur Geld.
Ich weiß sehr genau, was mit diesen spirituellen Aspekten gemeint ist. Ich war ja dabei.
Aber bei mir steht die Krankheit vorne und die ist nicht spirituell.
Ich käme mir so doof vor, würde ich jemandem erzählen: Also, die Wahrnehmung ist ganz
anders. Und wenn jemand die Welt rettet, dann bin das ich.
Also, in der Manie, jetzt gerade nicht.
Und weil ich jetzt gerade nicht manisch bin, dann gehe ich immer zurück in diese
glorreichen Aspekte? Warum wohl, also jetzt ich.
Stört mich nicht, wenn andere das machen.
Aber für mich ist es doch Weltflucht. In meiner Manie, da lebe nur ich und nur ich habe
etwas zu sagen. Tolles Kopfkino.
Von mir aus. Aber die Leistung für Bipolare ist es, mit der Krankheit in der echten
Welt zurechtzukommen.
Habe ich mehr Respekt vor, als wenn mir jemand sagt, wie es bei ihm gefunkelt hat.
Und dieses Zurechtfinden in der eigenen Welt ist mir auch wichtiger als immer genau
zu wissen, was die Pharmaindustrie und sonst wer falsch macht.
Schreibt ruhig, was ihr richtig macht. Das möchte ich auch gerne wissen.
Viele Grüße
Cornelia