hmm.."glorreiche" Manie. Ich musste lachen bei diesem Titel, einfach weil ichs Adjektiv unpassend finde. Synonyme dafü wären z. Bsp.: "ehrenvoll, ruhmreich, glänzend, triumphal". Doch das gemeinte Thema find ich total spannend."
Ich habe da eine These für mich aufgestellt dazu:
ALLE Menschen haben das Bedürfnis nach Extase, Trance. Die einen mehr die anderen weniger. Der dosierte Zustand der Extase hat eine reinigende Kraft auf den Geist. Man tritt aus sich heraus, Selbstkontrolle, Zweifel etc. gehen zurück. Ich nimmt die Umwelt sehr viel intensiver war. Habe das Gefühl eins mit dem Kosmos zu sein (Was in gewisser Hinsicht auch richtig ist..wir alle bestehen aus Sternenstaub ;-)).
Na ja, Die Selbstüberschätzung und der Egozentrismus die einher gehen sind ein anderes Thema, das alles andere als "glorreich" ist.
Ich kann es mir nicht anders erklären, dass fast alle indigenen Völker Rituale und Substanzen benutzen, um in solche extatischen Zustände zu kommen. ABER: diese Rituale sind Gruppen-Events und finden zu definierten Gelegenheiten statt. Trommeln, Drogen, Schlafentzug bringen auch Menschen ohne Bipolarität in Manie-ähnliche Zustände. Du bestimmst nicht selbst, wie viel du konsumierst oder wie lange die Party dauert. Das gibt jemand anderes vor.
Wenns solche Zustände gar keinen Sinn machen würden und schädlich wären, so würden diese kaum von Volksgruppen auf allen Kontinenten seit Jahrtausenden (vielleicht sogar Jahrzehntausenden !) durchgeführt. Kollektives Abheben hat NIX mit Drogensucht zu tun, es ist in meinen Augen die sinnvolle Nutzung von Substanzen, die die Natur uns Menschen zur Verfügung stellt.
Die Drogensucht, die in unserer westlichen Kultur so ein Riesenproblem darstellt, spiegelt vielleicht genau das wieder. Das Bedürfnis nach Ekstase haben alle, doch wir (im Sinne unserer Kultur) haben verlernt, dieses Bedürfnis, kulturell und sozial eingebettet, sinnvoll zu kanalisieren.
Vielleicht haben wir Bipos einen Hirnstoffwechsel, der sehr schnell in einen solchen Zustand kommt, und ein stärkeres Bedürfnis nach diesem auslöst. Bipolarität genau deswegen auch evolutionstechnisch Sinn machen könnte. Wenn dieser Zustand jedoch durch Stress und nicht durch "Party" ausgelöst wird, kann man die Zustände eben doch nur sehr bedingt vergleichen. Und wenn die ganze Gruppe abhebt anstatt einer alleine, total isoliert.
Also eine "kleine" aber intensive Manie (nicht Hypomanie!) 2-4 mal jährlich, kontrolliert ausgelöst und nach ca. 3 Tagen wieder niedergeknüppelt (Olanzapin plus Benzo ahoi) KÖNNTE mehr positiven Effekt haben als Dauermedikation, unter diesen Bedingungen gäbs auch keinen sozialen und beruflichen Kollateralschaden.
Es ist bloss eine These, gründet auf gewisse Erfahrungen von mir selbst, aber wie viele von euch wissen (habs auch schon mehrfach geschrieben) sind Therapieformen mit Drogen auf dem Vormarsch und durch studien bereits gut untersucht.
Für die, die es genauer wissen wollen, hier der Link zu eine ausführlichen PDF-file des Bundesamtes für Gesundheit, Schweiz:
Bericht BAG Therapieformen MDMA, LSD etc.