Hallo Kins,
in Hamburg fand ich diesen Vortrag von Haller auch sehr interessant, hatte schon vieles wieder vergessen. So habe ich ihn mir noch einmal angeschaut.
Ich meine, über Kränkung wird hier im Forum oft geschrieben, ohne es so zu benennen, z.B. in all´ den Beziehungsbeschreibungen, Berichte über Fixierungen, die nur schwer verkraftet werden, denn sie greifen ja elementar auf den freien Willen, Bewegungsfreiheit, Selbstwert, werden u.a. auch als Demütigung erlebt oder manchmal als Trauma, die große Schwester von Kränkung. Wenn manche hier "einkloppen" (Kränkung?) besser einreden (keine Kränkung aber weniger ausdrucksstark?) auf andere, weil diese einen anderen Weg im Umgang mit der Bipo beschreiten, kann dass schon auch kränkend sein.
Bei Sucht sehe ich auch eher den Konsum als die vorangehende Kränkung beschrieben, die ja nicht unmittelbar bewusst sein muss.
Wenn ich lese, wie du über deinen Sohn schreibst im Laufe der Jahre, dann finde ich, du bist da gar nicht mehr so kränkbar, wie evtl. am Anfang. Du hast sicher viel konstruktiv bewältigt, bist auch als Mutter in einer anderen Position als die PartnerInnen von bipo PartnerInnen.
Wenn ich lese, was der Herr Haller als Chancen der Kränkung aufführt, sind das die Aspekte, um die wir in unserer Krankheitsbewältigung auch ringen oder mit der Empathie schon besitzen. Krank und kränken ist soweit nicht auseinander.
Auf jeden Fall ein weites und spannendes Feld. Er sagt, jeder Mensch erlebt Kränkungen, kein Mensch kann nicht
nicht kränken und kein Mensch kann nicht
nicht gekränkt werden. Der Umgang damit bildet die Persönlichkeit.
Interessantes Thema.
LG
s.