Was machst du sonst ausser der ernährung, um dich stabil zu halten?
Für meine Stabilität reicht aktuell die Ernährung. Leider ist der Baustein Ketose etwas wacklig, weil man sich nicht immer aussuchen kann was man isst.
Man muss tägl. grob bilanzieren, wie viele Kohlenhydrate man isst. Nach meiner Erfahrung sollte man in den ersten 2-3 Wochen unter 20g pro Tag bleiben, damit man reinkommt und die etwaigen Nebenwirkungen beobachten und ggf. mit einem Arzt abklären.
Danach kann man schrittweise alle 2-3 Monate 5-10g mehr Carbs essen, aber man merkt irgendwann wenn es zu viel wird. Das merkt man Gewichtsänderungen auf der Waage, oder mit diesen Keto-Sticks, aber man fühlt es irgendwann auch.
Ich denke ich kann inzwischen 40g pro Tag verkraften, wenn ich etwas Sport mache und wenn es mal 50-60g werden, weil man gezwungen ist ein Stück Kuchen aus Höfflichkeit zu essen dann sollte man versuchen anschließend einen Tag zu fasten, oder eine ausgiebige Sporteinheit durchziehen. Ohne Sport würde ich mich nicht mehr als 35g pro Tag trauen.
Also, Sport ist die zweite Komponente zur low-carb Diät, um ggf. den Blutzucker abzubauen, aber es müssen Sessions sein, die lange Dauern 30-45 Minuten mit moderatem Puls.
Musst du auf gewisse dinge verzichten deswegen?
In der Ernährung gibt es viel Verzicht, aber keinen Hunger.
Ansonsten kann ich persönlich aber wieder viel mehr machen, weil ich mit der Zeit ein Vertrauen in meine Stabilität habe und meinen Körper ohne Medis auch besser warnehme.
Würdest du bei einem rückfall (was ich niemandem wünsche) zu einem medi greifen?
Ja, sofort und früh, aber nur temporär.
Olanzapin in einer Dosis von 0,5-1 mg kann, laut meinen Ärzten schon entgegenwirken und eine solche Dosis würde ich bedenkenlos für 2-3 Wochen profilaktisch nehmen und nach meinem Empfinden auf bis zu 5 mg, wenn sich ein Verdacht erhärtet, steigern.
Parallel würde ich aber die low-carb Diät mit maximaler Disziplin führen: < 20 mg
Wenns trotzdem aus dem Ruder läuft ist der Schritt auf 10-20 mg Olanzapin dann nicht mehr groß, aber bei so einer Dosis bin ich nicht mehr ich, aber ich hätte die Hoffnung, dass Körper und Geist es leichter verkraften, als wenn man gleich von Null auf 20 mg gezwungen wird. ;-)
Die hohe Dosis würde ich immernoch eher in Kauf nehmen, als in der Klinik wieder mit Diazepam in Kontakt zu kommen und/oder überhaupt in eine Klinik zu müssen.
Dauerhaft würde ich Medis, nach meinen aktuellen Erfahrungen, erst nach min. 2 Rückfällen mit Klinkaufenthalt wieder anfagen. Dann wäre das Experiment "low-carb" für mich gescheitert.
Wann und ob ich wieder kleinen Dosen nehmen würde, also ein Rückfall sich andeutet, basiert auf meiner Familie, Selbstwahrnehmung und ggf. neuen Erkenntnissen aus der Forschung bzw. Arztgesprächen (1-2 mal im Jahr).