Oha, sechs Jahre Stabilität sind also nichts, weil sie das nicht mit den "heiligen" Medikamenten erreicht hat?
In meinen Augen sind sechs Jahre kostbare Lebenszeit, selbst wenn die Krankheit nochmal zurück kommen sollte.
In meinen Augen ist das auch kostbare Lebenszeit.
Aber meine Augen sehen noch mehr, und es ist allmählich unverschämt, wie hier die Krankheit ignoriert wird,
weil die Kombination Low Carb und Stabilität einigen das Hirn zukleistert. Weiter wird nicht gedacht.
Das ist magisches und auch manisches Denken: Wenn wir so denken, stimmt das auch.
Ich habe hier von drei Möglichkeiten der Krankheit geschrieben. Das waren nicht nur Buchstaben.
Eins: Es bleibt so, wie es ist. Glückwunsch.
Zwei: Die Krankheit kommt wieder, kündigt sich aber an. Es kann gut darauf reagiert werden.
Auch Glückwunsch.
Drei: Die Krankheit kommt wieder, wird aber nicht erkannt. Sie macht unglaublich viel kaputt.
Die Ehe. Die Gesundheit. Kein Geld mehr. Überleben muss man das auch nicht.
Hast Du eigentlich schon mal von dieser Möglichkeit gehört? Ist Dir das bekannt?
Oder schreibe ich hier gerade nur für Sonnenschein-Bipolare?
Dieser Autorin weiß das nicht. Sonst würde sie für niemanden, auch für sich nicht, sagen:
Wenn ich bipolar bin und Low Carb esse, dann bin ich stabil und nehme keine Medikamente.
Das ist so unterirdisch. Kann ich mir nur so erklären. Mit Low Carb hat sie sich beschäftigt,
aber mit der bipolaren Krankheit nicht so. Wieso auch. Ihre Gedanken zählen, die Realität
der Krankheit, die gibt es doch gar nicht mehr. Wird mit Low Carb zugegessen.
Vor vielen Jahren habe ich mich hier mit einem Forumsmitglied (der war ohne Medikamente
und hochbegabt in seiner Interpretation der Krankheit) ewig über diese Frage gestritten:
Unsere Krankheit kann uns ohne Medikamente so erwischen, dass wir es nicht merken
und das viel kaputt geht. Ich sage: so kann das kommen. Er sagt: Nein, das stimmt nicht.
Es hat dann aber doch gestimmt. Und jetzt kommt sein entscheidender Satz:
Dieser Rückfall hätte gar nicht passieren dürfen. Was der alles kaputt gemacht hat.
Das war so schrecklich. Ich darf den Nick nicht mitteilen und ich will das auch nicht.
Die Krankheit ist so, ob ihr das haben wollt oder nicht. Und über Low Carb lacht die
nur. Man weiß aber nicht, wann. Und wie auch nicht.
Ich sage übrigens nicht, dass man immer Medikamente nehmen muss.
Aber diese feste Kombination: Mit Low Carb kann man stabil werden und deshalb
auf Medikamente verzichten. Diese eine Person kann das. Für andere Bipolare
weiß man da gar nichts. Also auch nicht, wie deren Krankheit reagiert.
Pass mal auf: Vielleicht hat auch hier irgendjemand einen Rückfall, der gar nicht
hätte passieren dürfen. Wer der Krankheit freie Bahn gewährt, kann nicht damit
rechnen, dass die Krankheit tut, was er oder sie sich vorstellt.
Aber hier hat ja jemand vermutet, für diese Autorin ist Bipolarität und Ernährung
ein Hobby. Da muss an sich ja nicht um andere Leute kümmern. Die eigene
Welt zählt, sonst nichts.
Was macht die dann, wenn mal jemand stirbt, der auf sie gehört hat?
Ich kann da nur zynisch. Vielleicht pustet sie auf ihre Fingernägel und sagt:
Ein bisschen Verlust hat man immer.
Viele Grüße
Cornelia